Der Ramadan ist Teil der muslimischen Glaubenspraxis für Sunniten und Schiiten. Während des Ramadans verzichten Gläubige tagsüber sowohl auf das Essen als auch auf das Trinken. Gegessen wird nur nach Einbruch der Dunkelheit. Das stellt im Hochsommer mit seinen hohen Temperaturen und seinen langen Tagen (in Deutschland bis zu 17 Stunden) eine besondere Herausforderung dar. Allerdings stellt sich der Körper meist innerhalb von wenigen Tagen auf die veränderten Gewohnheiten ein.
Da der Körper im Islam ein hohes Gut ist und man verantwortungsbewusst mit ihm umgehen soll, sind auch Ausnahmen vom Fasten gestattet. Eine Lösung ist, das Fasten an Wochenenden oder zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen, wenn beispielsweise mangelnde Konzentration bei der Arbeit ein hohes Sicherheitsrisiko darstellt.
Auch die Unternehmen selbst haben die Möglichkeit, aktiv zu werden. So können Betriebe mit vielen fastenden Beschäftigten Wunschschichten anbieten, angepasste Pausenzeiten und eine gemeinsame Urlaubsplanung realisieren. Die Aktivitäten sollten dabei zusammen mit den Betroffenen - den Beschäftigten mit und ohne Migrationshintergrund - geplant werden, damit die Belange des Unternehmens und der Mitarbeiter berücksichtigt sind. Diese Regelungen sollten dann für die gesamte Belegschaft gelten, um das gegenseitige Verständnis und die Wertschätzung zu fördern.
Broschüre "Gesund arbeiten während des Ramadans"
Die Broschüre stellt auf zwölf Seiten Hintergrundinformationen und Tipps für Führungskräfte und Präventionsexperten zusammen. Download unter www.iga-info.de/...
Ergänzende Zahlen aus der Studie "Muslimisches Leben in Deutschland" des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge:
In Deutschland leben derzeit etwa vier Millionen Muslime. Etwa drei Viertel der Muslime zwischen 15 und 65 Jahren sind erwerbstätig oder befinden sich in einer Ausbildung. Rund 57 Prozent aller Muslime folgt den Regeln des Ramadans uneingeschränkt, weitere 20 Prozent teilweise.
Initiative Gesundheit und Arbeit
In der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) kooperieren gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung. Ziel der Initiative ist es, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren durch Arbeitsschutz und betriebliche Gesundheitsförderung vorzubeugen. Getragen wird iga von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, dem Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), dem AOK-Bundesverband und dem BKK Bundesverband. www.iga-info.de