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Patienten profitieren von Teilnahme an DMP

(lifePR) (Berlin, )
Die Wirksamkeit der 2003 eingeführten Disease-Management-Programme (DMPs) für chronische Krankheiten ist bereits in mehreren qualitativ hochwertigen Studien untersucht worden. Darauf verweist der Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), Dr. Klaus Jacobs. "So zeigen schon die Längsschnittuntersuchungen der gesetzlichen Evaluation eine massive Abnahme von Komplikationen wie etwa von neu aufgetretenen Herzinfarkten, Schlaganfällen, Fußamputationen und Nierenschädigungen im Verlauf der DMP-Teilnahme", so Jacobs. Dabei erzielten die DMP-Teilnehmer zu einem deutlich höheren Anteil Blutdruckwerte im Normbereich. Auch die Auswertungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI) belegten für die Region Nordrhein eine deutlich bessere Blutdruckeinstellung über die Programmlaufzeit.

Als die "sicherlich methodisch aufwändigste und belastbarste Studie zu den Effekten der DMPs" bezeichnet Jacobs die von der Universität Heidelberg erstellte ELSID-Studie. Danach ist die Sterblichkeit von DMP-Teilnehmern mit 11,3 Prozent erheblich geringer als die in der Kontrollgruppe mit 14,4 Prozent. Weitere Untersuchungen wie die populationsbezogene Studie des Helmholzzentrums in der KORA-Plattform belegen ebenfalls positive Effekte durch DMPs. Hier zeigte sich eine deutlich bessere Behandlung der DMP-Patienten mit Diabetes mellitus im Vergleich zu den nicht im DMP behandelten Diabetikern. Dazu gehört neben besseren Blutdruckwerten auch die Tatsache, dass DMP-Teilnehmer häufiger mit dem Rauchen aufhören.

Im Gegensatz zur jüngsten Studie der Techniker Krankenkasse (TK), so betont Jacobs, wurde für die ELSID-Studie eine Kontrollgruppe mit Nicht-DMP-Teilnehmern gebildet, bei der für jeden Zwilling Alter, Geschlecht und die gesamte Morbidität berücksichtigt wurden. Die Studie des Wissenschaftlichen Instituts der TK (WINEG) hingegen basiere auf einer "höchst fragwürdigen" Auswahl der berücksichtigen Krankheits-Kodes sowohl für die Ziehung der Zwillingsgruppe als auch für die Auswahl der Ergebnisparameter. "Man kann auch nicht einfach feststellen, dass DMPs wirkungslos seien, wenn ein relevanter Teil der Diabetes-Patienten lediglich im letzten Quartal des Beobachtungszeittraums eingeschrieben waren und andere schon lange vor der Zwillingsgruppenbildung im DMP behandelt wurden, so dass bei letzteren die DMP-Effekte mit der Zwillingsgruppenziehung wegnivelliert wurden", kritisiert Jacobs. Daher sei es mehr als fraglich, ob diese WINEK-Studie tatsächlich eine Bereicherung der Studienlage zu den Effekten der DMPs darstelle.
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