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Pausen entlasten die Handgelenke

Sehnenscheidenentzündung vorbeugen

(lifePR) (Berlin, )
Musiker, Masseure, Leistungssportler und Menschen, die viel am Computer arbeiten - sie alle haben eines gemeinsam: Sie beanspruchen ihre Sehnen besonders intensiv. Das Ergebnis kann eine schmerzhafte Sehnenscheidenentzündung sein. "Um dem vorzubeugen, sind die richtige Haltung sowie Pausen und Abwechslung in den Bewegungsabläufen wichtig", empfiehlt Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband.

Die Sehnenscheiden bilden eine schützende Hülle für die Sehnen, deren Aufgabe es ist, Knochen und Muskeln miteinander zu verbinden und eine Bewegung im Gelenkbereich zu ermöglichen. In den Körperregionen, in denen die Sehnen besonders leistungsstark sein müssen, wie zum Beispiel im Hand- oder Fußgelenk, bewahrt die Sehnenscheide die Sehnen vor einer Abnutzung. "Bei extremer oder dauerhafter Belastung leidet allerdings auch diese Schutzhülle: Werden die Sehnen besonders stark beansprucht, reiben sie an den Sehnenscheiden, die daraufhin anschwellen können. Bei weiterer Belastung entwickeln sich dann eine Entzündung und strukturelle Veränderungen", erklärt Eymers.

Vor allem Handgelenke betroffen

Vor allem die Handgelenke und - bei Sportlern - die Sprunggelenke sind betroffen. Bekannt ist die Entzündung im Handgelenk auch als sogenannter Mausarm. Das ständige Tippen, Klicken und Scrollen am Computer können Schmerzen in der Hand, im Arm, der Schulter und im Nacken verursachen. Schuld sind vor allem dauerhafte Fehlhaltungen an einem nicht ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz. Dazu gehört unter anderem eine falsche Haltung an der Tastatur und an der Computermaus. Oft wird die Maus zu weit vom Körper entfernt positioniert. Viele verharren in dieser Haltung, in ständiger Bereitschaft zu klicken. Dadurch wird der Arm dauerhaft gestreckt, und Hand-, Arm- und Schulterbereich werden angespannt und belastet.

In der Folge kann es zu einer Entzündung der Sehnenscheiden kommen - mit starken ziehenden oder stechenden Schmerzen. Der betroffene Bereich kann außerdem anschwellen, erröten und sich warm anfühlen. "Zunächst sollte der Bereich gekühlt werden. Das lindert die Schmerzen und wirkt der Entzündung entgegen", so Eymers. Außerdem wird das betroffene Gelenk mit Bandagen oder einer Schiene ruhig gestellt, und schmerz- und entzündungshemmende Medikamente wie Salben oder Tabletten werden verordnet. "Mit dem Arzt abgeklärt werden müssen auch mögliche andere Ursachen wie entzündliches Rheuma oder eine Infektion. Letzteres ist allerdings sehr selten", sagt die AOK-Ärztin.

Wird eine Sehnenscheidenentzündung nicht frühzeitig und konsequent behandelt, kann sie chronisch werden. Zu den Schmerzen kann dann noch ein tastbares Knirschen und Reiben im betroffenen Bereich kommen. Die Sehnenscheide ist dann bereits knotig und verdickt. In der Folge kann die Sehne in ihrer Funktion und Bewegung stark eingeschränkt sein und weitere therapeutische Maßnahmen wie Krankengymnastik und Ultraschallbehandlung werden dann nötig. Auch können Injektionen mit lokalen Betäubungsmitteln oder Kortisonpräparaten helfen. "Falls alle therapeutischen Ansätze versagen, kann eine Operation erforderlich sein", erläutert Eymers. "Dabei wird die verengte Stelle gespalten und damit der Sehne wieder mehr Bewegungsspielraum gegeben."

Arbeitsbedingungen verbessern

Um dem vorzubeugen, sollten unbedingt die Arbeitsbedingungen verbessert werden. "Speziell bei Computer-Tätigkeiten sind ergonomische Arbeitsplätze gefragt, um eine gute Körperhaltung zu erreichen", sagt Eymers. So hilft es beispielsweise, die Tastatur flach einzustellen und ein Polster davor zu legen. Damit werden die Handgelenke möglichst gerade gehalten. Das entlastet die beanspruchten Bereiche. Auch das Mausdesign kann zwischendurch gewechselt werden, um so die Muskeln in der Hand und den Fingern unterschiedlich zu aktivieren. Anstatt ausschließlich mit der Maus zu navigieren, sollten auch mal Tastenkombinationen zum Einsatz kommen, um den Mausarm zu entlasten.

Zu einem ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz gehören auch ein höhenverstellbarer Tisch und ein Stuhl, bei dem die Sitzfläche, die Armlehnen sowie die Rückenlehne verstellbar sind. "Zur Entspannung hilft es, die Handgelenke zwischendurch zu bewegen und die Finger gespreizt auf dem Tisch aufzustützen und zu dehnen", rät Eymers. Bei einseitiger Belastung durch dauerhafte monotone Bewegungsabläufe wie bei Musikern, Masseuren oder manchen Sportlern ist es ratsam, häufiger mal eine Pause einzulegen. Wenn möglich, sollte auch etwas Abwechslung in die Abläufe kommen. Wer seine Gelenke und Sehnen besonders anstrengt, sollte das Aufwärmen nicht vergessen und die betreffenden Körperpartien dehnen.

Weitere Informationen zur Ergonomie am Arbeitsplatz gibt es auf der Internetseite der AOK.
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