Kinder sind unsere Zukunft. Trotzdem schauen wir seit Jahren zu, wie sich die Fitness und Gesundheit unserer Kinder stetig verschlechtert. Wir kennen die Ursachen – jetzt ist es an der Zeit, etwas dagegen zu tun. Die AOK hat mit der Tournee „Möhren, Kinder, Sensationen“, besonders mit dem Theaterstück
„Henrietta in Fructonia“, ein interessantes Projekt entwickelt, mit dem Kinder meiner Überzeugung nach auch tatsächlich erreicht werden können.
Kinder bewegen sich im Schnitt nur noch eine Stunde am Tag und sitzen mehr als vier Stunden vor dem Fernseher oder Computer. In vielen Haushalten wird gar nicht oder kaum noch selbst gekocht. Schon die Kleinsten haben Koordinationsprobleme und Haltungsschäden. Die ersten Bandscheibenvorfälle treten bereits bei Schulkindern auf. Das darf nicht sein.
Unsere Kinder müssen in Bewegung bleiben – vom Krabbelalter bis zum Schulabschluss. Deshalb auch meine Forderung nach Gesundheitsunterricht an den Schulen und mindestens einer Stunde Schulsport täglich. Gesundheitsunterricht sofort in den Biologieunterricht integrieren und mit Sportunterricht verbinden – das ist mein Plädoyer. Im Gesundheitsunterricht kann man lernen, wie der eigene Körper funktioniert.
Vor allem aber sollten die Kinder auch lernen, was der Körper braucht, und wie man damit umgeht, wenn er einmal nicht so funktioniert, wie man es gewohnt ist. Es geht also um die Wahrnehmung des eigenen Körpers, der eigenen Gesundheit, des eigenen Lebens. Durch eine rein theoretische Wissensvermittlung wird oft eine Distanz geschaffen. Ich stelle mir aber gerade einen spannenden Unterricht vor, der nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Spaß macht und Faszination und Interesse weckt.
Kinder sollten gemeinsam lernen und begreifen, dass Fischstäbchen nicht im Meer schwimmen und Milch nicht aus der Tüte kommt.
Ich bin überzeugt: Wenn man Kindern ganz plastisch vor Augen führt, dass es auch anders geht, und sie dafür begeistert, werden sie diese Erfahrung in ihr Umfeld einbringen und auf diesem Weg auch ein Umdenken anstoßen. Und es wäre viel erreicht, wenn Eltern mit ihren Kindern zum Beispiel Fußball spielen, zusammen in einen Sportverein gehen oder regelmäßig schwimmen würden. Und auch das gemeinsame Kochen in der Familie oder Schule könnte viel Spaß bringen und bewirken, dass Kinder so früh wie möglich an das Thema gesunde Ernährung herangeführt werden.