Dass sich bei der Versorgung chronisch Kranker in den letzten zehn Jahren durchaus etwas verändert hat, lässt sich dem Versorgungs-Report zufolge insbesondere auf Disease-Management- Programmen (DMP) zurückführen. "Sie haben der Versorgungssteuerung nachhaltig Schub verliehen", betont Klauber. Schon die häufigen Arztbesuche der Patienten - Diabetiker suchen 38-mal im Jahr eine Arztpraxis auf - zeigen, wie notwendig eine koordinierte Behandlung ist. Mit sechs Millionen Teilnehmern sind die zur Verbesserung der Betreuung chronisch Kranker seit 2003 schrittweise eingeführten strukturierten Behandlungsprogramme der gesetzlichen Krankenkassen inzwischen ein fester Bestandteil der Versorgung. Nahezu jeder zweite Diabetiker in Deutschland ist in ein DMP eingeschrieben. Nach Angaben des Mitherausgebers des Reports, Prof. Norbert Schmacke, wäre "ohne die Anbindung der DMP an den Risikostrukturausgleich (RSA) in der gesetzlichen Krankenversicherung und ohne die zentrale und in dieser Form neue Rolle der Krankenkassen ein derartiges Programm zur Beseitigung struktureller Versorgungsmängel nicht zustande gekommen".
Der Versorgungs-Report 2011 bildet den Auftakt zu einer neuen WIdO-Reihe, die das Geschehen im Gesundheitswesen sektorenübergreifend analysiert und die WIdO-Veröffentlichungen Arzneiverordnungs-, Krankenhaus - und Fehlzeiten-Report ergänzt. Herausgeber des Versorgungs-Reports sind die WIdO-Wissenschaftler Joachim Klose und Christian Günster sowie der Leiter der Arbeits-und Koordinierungsstelle Gesundheitsforschung an der Universität Bremen, Prof. Norbert Schmacke.