Die höchste Anzahl an Beschäftigten, die im Zusammenhang mit Covid-19 krankgeschrieben wurden, war mit 711 Erkrankten je 100.000 Beschäftigten im Monat November 2020 erreicht (siehe Abbildung 1).
Während über alle Berufsgruppen hinweg 2.713 Personen je 100.000 Beschäftigte Covid-19-bedingt krankgeschrieben waren, zeigen sich deutliche Unterschiede in einzelnen Berufsgruppen. Die Erkenntnisse früherer Auswertungen bestätigen sich: Sozial- und Gesundheitsberufe sind im ersten Pandemiejahr stärker als andere Berufsgruppen von Krankschreibungen wegen Covid-19 betroffen gewesen: Die Anzahl der Personen mit Fehlzeiten in Zusammenhang mit Covid-19 war unter anderem bei Berufen in der Kinderbetreuung -und erziehung (5.846 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte), Berufen in der Haus- u. Familienpflege (5.229 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte) und Berufen in der Ergotherapie (4.875 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte) am höchsten. Am wenigsten betroffen waren hingegen Berufe in der Landwirtschaft (856 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte), Berufe in der Hochschullehre und –forschung (980 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte) sowie Berufe in der Fleischverarbeitung (1.210 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte) (siehe Abbildung 2).
Insgesamt ist die Zahl der Krankmeldungen im 12-monatigen Pandemiezeitraum zurückgegangen, die Krankheitsdauer stieg allerdings an. Die Entwicklung der Fehlzeiten aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen, Erkrankungen der Atemwege sowie psychischen Erkrankungen von März 2020 bis Februar 2021 ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (März 2019 bis Februar 2020) deutlich rückläufig. Am größten war der Rückgang bei den Atemwegserkrankungen, die im Pandemiezeitraum mit 33 Arbeitsunfähigkeitsfällen je 100 AOK-Mitgliedern im Durchschnitt 17 Fälle weniger verursachten als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Beschäftigte, die wegen einer dieser drei Erkrankungsarten krankgeschrieben waren, fehlten dann jedoch länger am Arbeitsplatz als im Vorjahreszeitraum. So dauerte ein Arbeitsunfähigkeitsfall wegen einer psychischen Erkrankung im Zeitraum von März 2020 bis Februar 2021 im Durchschnitt vier Tage länger als im Vergleichszeitraum von März 2019 bis Februar 2020. Bei Atemwegserkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen fiel die Differenz mit 1,7 bzw. 1,6 Tagen je Fall etwas geringer aus (s. Abbildung 3).