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Richtig sitzen: Ergonomie im Büro

AOK Hessen: Gesundheitsschäden durch Sitzhaltung vermeiden

(lifePR) (Bad Homburg, )
Rund 80.000 Arbeitsstunden sitzt der durchschnittliche Büroangestellte während eines Arbeitslebens. Das stundenlange Sitzen bewirkt, dass unser Herz-Kreislauf-System immer weniger ökonomisch arbeitet und die Muskulatur erschlafft. Sitzen gilt als eine der schlechtesten Haltungen für den menschlichen Körper. Die AOK Hessen zeigt, wie man mehr Bewegung in den Büroalltag bringt und das Beste aus dem Sitzen vor dem PC oder Schreibtisch macht.

Jeder zweite Büroangestellte klagt über Beschwerden im Rücken (Lendenwir-belregion), jeder vierte spürt Verspannungen im Nacken und in der Schulter. "Das Symptom Schmerz bedeutet, dass wir uns außerhalb unseres grünen Be-reiches bewegen", sagt Harald Sedlmayr, Diplomsportlehrer bei der AOK Hes-sen. Er empfiehlt, etwas weniger zu Sitzen und statt dessen zu laufen oder im Stehen bestimmte Arbeiten zu erledigen. "Man kann eine Akte auch mal im Stehen lesen, auch Telefonieren muss nicht immer im Sitzen erfolgen. Kollegen gelegentlich persönlich aufzusuchen und den Papierkorb etwas weiter weg vom Schreibtisch aufzustellen, ist ebenfalls hilfreich", meint Sedlmayr. Dasselbe gilt für Treppen steigen statt Aufzug fahren und nach dem Mittagessen eine kurze Runde spazieren gehen. "Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt, sollte, wenn möglich, eine Station früher aussteigen und den Rest zu Fuß gehen. Noch besser ist Radfahren", erklärt Sedlmayr.

Dynamisches Sitzen

Der Wechsel zwischen Sitzen, Bewegen und Stehen bringt Dynamik in den Ar-beitsalltag. Dadurch werden Rücken- und Beinmuskulatur trainiert, die Atmung verbessert und das Herz-Kreislauf-System stimuliert. Arbeitsmediziner empfeh-len als Formel für die ideale Büroarbeit: 50 % Sitzen, 25 % Stehen, 25 % Be-wegen. Wichtig ist eine rückengerechte, aufrechte Sitzhaltung, damit unsere Wirbelsäule optimal belastet wird. Das Becken ist dabei leicht nach vorne ge-kippt und bildet so ein natürliches Hohlkreuz. Ohne Unterbrechung ist aber auch diese Haltung nicht zu empfehlen, weil Bandscheiben und Muskulatur einseitig belastet werden. Am besten die Sitzposition immer wieder mal wechseln. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei Bürostühlen ist die Funktion der Syn-chronmechanik. Diese Einstellung ermöglicht eine zusätzliche Dynamisierung der Sitzpositionen. "Leider wird aus Unwissenheit oft die Rückenlehne festges-tellt und somit ein ergonomischer Bürostuhl auf die Funktionen eines Küchen-stuhls reduziert", so Sedlmayr. Ein weiterer Fehler ist es, wenn die Sitzposition durch Keilkissen oder sonstige Auflagen auf einem Bürostuhl mit Synchronme-chanik zusätzlich verändert wird. Der Kontakt zur Rückenlehne ist auf jeden Fall notwendig. Die richtige Sitzposition wird erreicht, wenn Arme und Beine einen 90-Grad-Winkel aufweisen.

Der richtige Stuhl fürs Büro

Von einem modernen Bürostuhl darf man erwarten, dass die Lehne den Rück-en stützt und jede Bewegung des Oberkörpers mitmacht. Eine optimale Ab-stützung wird erreicht, wenn die Höhe der Rückenlehne mindestens bis unter die Schulterblätter geht. Weder darf man nach vorne gedrückt werden noch nach hinten den Halt verlieren. Der Stuhl sollte fest auf fünf Rollen stehen, ein-fach verstellbar sein und nicht wackeln. "Nutzen Sie die gesamte Sitzfläche aus", rät Sedlmayr. Deren vorderer Teil sollte gerundet und gut gepolstert sein. So vermeidet man, dass die Blutzirkulation in den Beinen gestört wird. Beim Zurückrollen mit dem Stuhl darf man nirgendwo anstoßen. Außerdem lässt er sich ohne Behinderung drehen. Um Unfälle zu vermeiden, sollten je nach Bo-denbelag harte Rollen für Teppichböden und weiche Rollen für glatte Böden montiert sein. Unter dem Tisch kann man die Beine ausstrecken und die Bein-haltung variieren. Doch ein ergonomischer Arbeitsplatz ersetzt nicht regelmä-ßige Bewegung nach Feierabend: Das schafft einen Ausgleich zur stressigen Arbeit am Bildschirm und zur einseitigen Körperhaltung im Sitzen.
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