Ein Grund für die anhaltende Attraktivität Lichtenbergs sind sicherlich die günstigen Wohnungsmieten. Eine Wohnung neu zu mieten, das ist in Lichtenberg für 5,35 Euro pro Quadratmeter möglich. Der Lichtenberger Schnitt liegt bei 7,01 Euro. Nur drei Bezirke weisen bei der Neuvermietung noch niedrigere Durchschnittspreise auf: Reinickendorf, Spandau und Marzahn-Hellersdorf.
Zugleich ist das Wirtschaftswachstum beeindruckend: Geisel legt Zahlen vor, nach denen es zur Jahreshälfte 409 Betriebe mehr im Bezirk gibt als zum Jahresbeginn. Zum 30. September habe sich die Zahl weiter erhöht und liege nun bei 498. Wachstum sei in Lichtenberg in fast allen Branchen zu beobachten, wobei der Dienstleistungssektor hervorsticht. Geisel verweist auf 15 Unternehmen, die alleine über 400 Arbeitsplätze geschaffen hätten und weiter wüchsen. Beispiele seien Coca Cola in der Hohenschönhausener Straße oder auch die Versandapotheke APONEO in der Plauener Straße. APONEO war exemplarisch für expandierende Lichtenberger Unternehmen auch als Ort gewählt worden, wo Geisel und Kostka ihre Zahlen präsentierten.
Konstantin Primbas, Gründer und Inhaber von APONEO, habe im heutigen Standort in Lichtenberg einen strategischen Vorteil gesehen. "Wir hatten die Chance, uns in direkter Nähe zu einem der wichtigsten Apotheken-Großhändler Berlins anzusiedeln." Dies ermögliche es wiederum, die Kunden schnell zu beliefern. Bei Bestellungen am Vormittag werde innerhalb Berlins noch am gleichen Tag geliefert. Sogar einen Wunschzeitraum für die Zustellung könne man wählen. "Wir haben mit 200 Quadratmetern angefangen, mittlerweile haben wir über 2.000", sagt Primbas. APONEO zähle zu den Top-10-Versandapotheken Deutschlands. Anfangs vor allem noch preisgetrieben, stehe seit einigen Jahren das Thema Qualität im Vordergrund. Primbas nennt Homöopathie als wichtiges Feld, das er aufgebaut habe. "Homöopathie wird nur von wenigen Online-Apotheken seriös abgedeckt."
Zudem verweist er auf die Qualität der Beratung. "Immer wieder wird dem Apotheken-Versandhandel vorgeworfen, dass die Beratung nicht gut ist. Der durchschnittliche Kunde wird bei uns 10 Minuten am Telefon beraten. Unsere Apotheker nehmen sich am Telefon mehr Zeit, als dies in vielen Vor-Ort-Apotheken möglich ist, wenn die Schlange drängelt." Die Servicenummer sei kostenfrei - und wird offensichtlich angenommen. "Obwohl wir eine Online-Apotheke sind, gehen 25 Prozent unseres Umsatzes immer noch auf telefonische Bestellungen zurück." Das Unternehmen sehe sich als Teil der Erfolgsstory Lichtenbergs. Es wolle weiter wachsen - und weitere Arbeitsplätze im Bezirk schaffen.