Primbas schätzt, dass bis zu acht von zehn Infektionskrankheiten über die Hände verbreitet werden. "Die richtige Händehygiene ist somit eine der einfachsten Formen der Gesundheitsvorsorge." Fünf bis sechsmal pro Tag gründlich waschen - das genüge in der Regel. "Wenn man nach Hause kommt, vor jedem Essen und natürlich nach jedem Toilettengang", zählt Primbas auf. Häufiger empfehle es sich für Menschen, die in Kontakt mit Tieren stehen. "Und für Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben. Oder wiederum mit anderen Menschen Kontakt haben, deren Immunsystem geschwächt ist. In besonders sensiblen Bereichen empfiehlt sich dann auch ein Desinfektionsmittel." Auch wer unterwegs sei, könne auf Desinfektionsmittel zurückgreifen.
Meist genüge es aber, zuhause oder im öffentlichen WC Seife oder taugliche seifenfreie Waschstücke zu nutzen - die Hände kurz mit lauwarmem Wasser anfeuchten, dann Hände, Finger, Fingerzwischenräume und auch die Bereiche unter den Fingernägeln einschäumen und reinigen. Viel mehr als 20 bis 30 Sekunden inklusive Abspülen seien hier für eine adäquate Gesundheitsvorsorge kaum erforderlich. Achtung: Auch das Abtrocknen sei ein Thema. Gemeinschaftlich genutzte Handtücher könnten ein Problem sein. "Jeder mit eigenem Handtuch", rät Primbas für Familien, Wohn- und Lebensgemeinschaften. So wichtig das Thema Händehygiene sei - übertreiben dürfe man es auch wieder nicht. "Wer zu oft oder zu lange die Hände wäscht, der schwächt die natürliche Eigenschutzfunktion der Haut", sagt Primbas.