Tennisgrößen geben sich die Ehre
Seit 1978 wird das Turnier ausgetragen; Tennis-Legenden wie Boris Becker, John McEnroe und Ivan Lendl gaben sich im Rochusclub die Ehre. Auch in diesem Jahr treten wieder Teams aus acht Nationen gegeneinander an und kämpfen um den begehrten Titel. Für Deutschland gehen in diesem Jahr Rainer Schüttler, Philipp Kohlschreiber, Nicolas Kiefer und Mischa Zverev an den Start. Rein statistisch haben sie gute Chancen, denn Deutschland gewann das Turnier bereits vier Mal. Der Erfolg deutscher Sportler in der Vergangenheit ist sicher ein Grund für die große Beliebtheit von Tennis in der Bevölkerung.
Die Zeiten in denen der weiße Sport einer zahlungskräftigen Elite vorbehalten war, sind längst vorbei; Tennis ist heute ein Volkssport. Der Deutsche Tennis Bund (DTB) ist mit 1,6 Millionen Mitgliedern der stärkste Tennisverband der Welt und der drittgrößte Sportverband in Deutschland überhaupt. Der DTB unterteilt sich in 18 Landesverbände, denen fast 10.000 Tennisvereine angehören. Laut ARAG Experten birgt Tennis im Gegensatz zu anderen Ballsportarten, z. B. Fußball, ein relativ geringes Verletzungsrisiko. Trotzdem gilt es natürlich sowohl für Spitzen- als auch für Freizeitspieler, Verletzungen und Überlastungen zu vermeiden.
Mobilisieren, Dehnen und Kräftigen
Sprunggelenk, Unterschenkel und Kniegelenk sind bei Tennisspielern am häufigsten von Verletzungen betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der ARAG Sportversicherung und der Ruhr-Universität Bochum. Grund sind häufige Richtungswechsel und plötzliches Abstoppen beim Spiel. Dies belastet sowohl die Muskulatur als auch die Gelenke. ARAG Experten empfehlen Tennisspielern, regelmäßig Übungen zur Mobilisierung, Dehnung, Kräftigung und Stabilisierung durchzuführen. Schmerzen in Schultergürtel, Ellbogen, Wirbelsäule oder Hüfte lassen sich ebenfalls durch regelmäßige Mobilisierungs-, Dehn- und Kräftigungsübungen vermeiden. Mangelndes Aufwärmen geben 22 Prozent der verletzten Tennisspieler als Ursache ihrer Verletzungen an. Rainer Schüttler, Nicolas Kiefer und Co. wärmen sich deshalb fast eine Stunde lang auf, bevor sie auf den Platz gehen.
Vorsicht in Tennishallen
Die meisten deutscher Tennishallen sind unzureichend beleuchtet; die DIN-Norm von 400 Lux für den Wettkampfsport wird nicht erfüllt.
Zu diesem Ergebnis kam die Ruhr-Uni-Bochum in Zusammenarbeit mit der ARAG in einer stichprobenartigen Bestandsaufnahme. In der Konsequenz bedeutet schwaches Licht nicht nur Leistungseinbußen, sondern vor allem eine erhöhte Verletzungsgefahr: Eine verschlechterte Augen-Hand-Schläger-Koordination bewirkt eine deutliche Zunahme der Schlägervibration und so auch der Handgelenksbelastungen, die zu akuten Verletzungen führen können.
ARAG Experten raten daher insbesondere älteren Tennisspielern, sich vor einem Match schon frühzeitig in die Halle zu begeben, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Zudem sollten nur neue, leuchtstarke Tennisbälle verwendet werden, oder noch besser bereits bei der Wahl der Tennishalle Durchblick beweisen und auf die Lichtverhältnisse achten.
Koordination auf dem Platz
Verletzungen können selbstverständlich auch während des Tennis-Matches passieren. Gerade beim Doppel kommt es auf gute Abstimmung an. Das Oberlandesgericht Düsseldorf entschied beispielsweise, dass einem Tennisspieler kein Schmerzensgeld zusteht, wenn dessen Doppelpartner statt des Balls seinen Kopf trifft. In einem konkreten Fall wollten beide Doppelpartner einen Stopp-Ball erlaufen. Der verletzte Spieler erlitt Schürfwunden und eine Gehirnerschütterung und verlangte Schmerzensgeld. Das Gericht sprach es ihm aber nicht zu, da nach Ansicht der Richter die fehlende Koordination im Team ein typisches Risiko beim Tennis-Doppel sei (OLG Düsseldorf, Az.: I-15 U 78/04).
Stolperfallen auf dem Platz
Stürzt ein Tennisspieler über einen Werbeträger, der auf dem Platz steht, trifft ihn unter Umständen ein Mitverschulden, wenn er sich dabei verletzt. Zwar hat der Verein nach Auskunft von ARAG Experten diesbezüglich eine Verkehrssicherungspflicht gegenüber seinen Mitgliedern und ein aus massivem Eisen bestehender Werbeträger stellt in der konkreten Spielsituation eine Verletzung dieser Pflicht dar. Doch kann man gleichzeitig erwarten, dass Tennisspieler, die bereits seit vielen Jahren Vereinsmitglieder sind, den Platz und seine Gefahren kennen; so im konkreten Fall eben auch die seit Jahren eingesetzten Werbeträger. Daher ist ihnen auch zuzumuten, solche Hindernisse für ihr Spiel aus dem Weg zu räumen und an den Rand zu schieben. Dem Verletzten wurde ein 50-prozentiges Mitverschulden angelastet (OLG Bamberg, AZ: 5 U 288/00).