- Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verdoppelt
- Konzern zeigt leichtes, aber solides Wachstum
- Internationales Geschäft und Krankenversicherung wachsen weiter
- Schadenaufwand steigt deutlich durch Krisenfolgen für Verbraucher
- Prognose für 2010: stärkeres Wachstum und erneut gute Ertragslage
"Die Rezession war ein wichtiger Meilenstein für den ARAG Konzern. Wir konnten beweisen, dass unser international ausgerichtetes Geschäftsmodell auch in wirtschaftlichen Extremsituationen erfolgreich arbeitet", erläuterte Dr. Paul-Otto Faßbender, Vorstandsvorsitzender der ARAG, die Entwicklung des Geschäftsjahres 2009 bei der Bilanzvorlage des Unternehmens. Auch im Krisenjahr 2009 wuchsen die Prämieneinnahmen des Familienunternehmens - um 0,7 Prozent von 1,36 Milliarden € auf 1,37 Milliarden €. Gleichzeitig steigerte der Konzern das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit signifikant um 110 Prozent von 22,0 Millionen € aus dem Vorjahr auf 46,6 Millionen €. Das stark verbesserte Kapitalanlageergebnis hat dabei die gesunkenen operativen Gewinne kompensiert. Diese waren vor allem aufgrund der erhöhten Zahl von Leistungsfällen im Arbeits-Rechtsschutz zurückgegangen.
"Für den europäischen Verbraucher war der Rechtsschutz im vergangenen Jahr eine echte Krisen-Hilfe. Hier stehen wir mit unserem Leistungsversprechen in der Pflicht. Daher gehört der Rückgang der versicherungstechnischen Erträge zum Geschäft", erklärte Dr. Paul-Otto Faßbender. Aufgrund des hohen Schadenaufwands im Rechtsschutzsegment sind die Aufwendungen für Versicherungsfälle im Berichtsjahr von 860,1 Millionen € auf 909,6 Millionen € gestiegen. Auch das wachstumsstarke Krankenversicherungsgeschäft verzeichnete einen deutlich gestiegenen Schadenaufwand. Die Schadenquote nahm entsprechend von 64,2 Prozent auf 67,0 Millionen € zu. Die Kostenquote der ARAG konnte hingegen mit 33,3 Prozent nahezu auf dem guten Vorjahresniveau von 32,9 Prozent gehalten werden. Die nachhaltig wirksame Verbesserung der Kostenstrukturen bewirkte die Senkung der Verwaltungskosten um rund 3,3 Prozent, obwohl im Berichtsjahr Personal zugebaut wurde. Insgesamt verblieb dem Konzern nach Steuerabzug ein gegenüber dem Vorjahr signifikant gesteigerter Konzernjahresüberschuss von 21,0 Millionen € (Vorjahr: 3,8 Millionen €).
Im Rechtsschutzgeschäft, ihrem größten Konzernsegment, hat die ARAG ihre Beitragseinnahmen mit einem Zuwachs von 0,2 Prozent stabil gehalten und verbuchte hier 685,6 Millionen € gegenüber 684,6 Millionen € aus dem Vorjahr. Damit hat der Konzern seine Position als Nummer zwei im weltweiten Rechtsschutzgeschäft gefestigt. Das internationale Rechtsschutzgeschäft stieg um 3,1 Prozent von 367,2 Millionen € auf 378,5 Millionen €. Aufgrund der erhöhten Leistungsfälle vor allem im Arbeitsrecht - in Deutschland und auf den internationalen Märkten - ist die Schadenquote des Rechtsschutzsegments von 53,9 Prozent auf 61,0 Prozent angestiegen. Zum Ende des Geschäftsjahres 2009 hat die italienische ARAG Tochtergesellschaft das gesamte Rechtsschutzportfolio der UGF Assicurazioni in Rückversicherung übernommen. Die Kooperation ist seit Mai 2010 wirksam und umfasst ein Beitragsvolumen von rund 25 Millionen €.
Im deutschen Markt unterstreicht das Krankenversicherungsgeschäft seine Rolle als wichtiger Wachstumsmotor des Konzerns. Trotz des schwierigen Umfelds verzeichnete die Sparte ein erneut überdurchschnittliches Beitragsplus von 9,2 Prozent (Markt: 3,8 Prozent) von 233,9 Millionen € auf 255,4 Millionen €. Das Kompositversicherungssegement unter der Führung der ARAG Allgemeine war im Berichtsjahr der wichtigste Ertragsbringer im Konzern mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 28,1 Millionen €. Der ARAG Lebensversicherungs-AG ist es gelungen, ihr policiertes Neugeschäft bei den laufenden Beiträgen sehr deutlich gegen den Branchentrend auszubauen: Bereinigt um die Riesterscheibe des Vorjahres, legte dieses um 14,6 Prozent zu, während der Markt hier ein Minus von 7 Prozent auswies. Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung ist die spürbare Belebung des Verkaufs über Makler.
Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2010 Im ersten Halbjahr 2010 werden die Beitragseinnahmen im ARAG Konzern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,0 Prozent von 707 Millionen € auf 717 Millionen € steigen. Im Rechtsschutzsegment liegen die Beitragseinnahmen mit 357,8 Millionen € ganz leicht über dem Wert des Vorjahres; die zusätzlichen Einnahmen durch die UGF-Kooperation in Italien sind hierin noch nicht enthalten. Die Krankenversicherung sticht mit einem deutlichen Wachstumsschub von 12,5 Prozent erneut hervor. Der Vorstand geht heute davon aus, dass sich diese Gesamtentwicklung weiter festigt, so dass der ARAG Konzern bis Jahresende kräftiger wachsen wird als im Jahr 2009. Unter Berücksichtigung der seit Jahresbeginn rückläufigen Belastungen aus dem Arbeits-Rechtsschutz wird eine erneut gute Ertragslage erwartet.
"In der Summe blicken wir zuversichtlicher in das laufende Geschäftsjahr als das noch zu Beginn des Jahres der Fall war", unterstrich Dr. Paul-Otto Faßbender. Ausschlaggebend sei hierfür - neben der exzellenten Belegschaft, dem hochmodernen, leistungsfähigen Produktportfolios und der sich bietenden Chancen auf den internationalen Märkten - "die unverwechselbare Identität aus 75 Jahren Unternehmensgeschichte. Die ARAG handelt auf der Basis von festen Grundsätzen und Werten. Das gibt unseren Kunden und Mitarbeitern die Verlässlichkeit eines erfolgreichen Familienunternehmens", so der ARAG Mehrheitsaktionär.