Auf einzelnen nationalen Ebenen gibt es bereits einen guten Überblick über die Einschränkung von Persönlichkeitsrechten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. In Deutschland hat die ARAG dazu in 2013 und 2014 bereits zwei umfangreiche Studien durchführen lassen. Dazu wurden mehr als 16.000 Menschen befragt. Danach gaben 17 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, bereits Opfer von Cybermobbing-Attacken geworden zu sein. Diese und andere Themen sollen nun in einer Expertenbefragung in sieben Ländern erhoben, verglichen und ausgewertet werden.
Am Ende der Forschungsarbeit soll die Entwicklung neuer Konzepte und Leitlinien für nachhaltige umfassende Präventionsansätze zum Schutz von Persönlichkeitsrechten im Internet stehen. „Das Netz bietet seinen Nutzern viele Chancen und gehört zum täglichen Leben selbstverständlich dazu. Es ist ein grenzenloser länderübergreifender faszinierender Raum. Es ist jedoch kein Rechte-freier Raum. Der Schutz der Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen steht daher für uns im Mittelpunkt und hier brauchen wir mehr Fakten, um sinnvollen Schutz zu entwickeln", erläutert Klaus Heiermann, Generalbevollmächtigter der ARAG SE.
Die wissenschaftliche Erhebung wird von Dr. Catarina Katzer, einer der führenden europäischen Forscherinnen auf diesem noch recht jungen Fachgebiet durchgeführt.
„Das Internet hat eine neue Hasskultur hervorgebracht. Wenn wir nicht aufpassen, nehmen gerade Kinder und Jugendliche dies als Normalität wahr. Das darf nicht geschehen. Denn die Folgen gerade bei Cybermobbing sind nicht nur die individuellen psychischen Probleme, die oft ein ganzes Leben prägen, sondern ganz pragmatisch auch die volkswirtschaftlichen Kosten. Dies können wir uns nicht leisten und in einer solchen Gesellschaft möchte ich auch nicht leben. Deshalb liegt mir dieses Thema so am Herzen." betont Dr. Catarina Katzer vom Institut für Cyberpsychologie und Medienethik in Köln.