- Nur 19,1 % der Deutschen glauben an den Aufschwung
- Lediglich 29 % erwarten positive Entwicklung des Arbeitsmarktes
- Glaube an Steigerung des Lebensstandards legt zu
Deutlich dämpft die sich auswachsende Schuldenkrise im Euro-Raum die wirtschaftlichen Erwartungen der Deutschen für das Jahr 2012. Die deutsche Volkswirtschaft zeigt sich unverändert robust und profitiert weiter klar von ihrer guten Wettbewerbsfähigkeit. Bei den Bundesbürgern trübt sich die Stimmung demgegenüber messbar ein. Aber: Vom Stimmungstief auf dem Höhepunkt der Bankenkrise 2008 sind die Deutschen noch weit entfernt. Das ergab der jährliche ARAG Trend, den das Familienunternehmen ARAG zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut Emnid erhebt. Darin wird ein repräsentativer Bevölkerungsdurchschnitt zu Erwartungen und Plänen für das kommende Jahr befragt.
Konjunkturerwartungen rückläufig
Deutlich weniger Deutsche als Ende 2010 glauben derzeit an eine anhaltende Konjunkturbelebung für das kommende Jahr. 29,1 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben dies für das Folgejahr 2011 zu Protokoll. Im Ausblick auf 2012 gehen nur noch 19,1 Prozent von einer anhaltenden Konjunktur aus. Ende 2007, also vor der ersten Finanzkrise, war dieser Wert mit 35,2 Prozent deutlich höher.
Auch die Hoffnung auf eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt hat einen ordentlichen Dämpfer bekommen: Derzeit halten nur noch 29 Prozent der Befragten die Aussichten für den Arbeitsmarkt für positiv. Im vergangenen Jahr hegten diese Erwartung noch 43,7 Prozent.
Passend dazu erwarten die Bundesbürger, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnet - 63,9 Prozent der Befragten gaben dies an. Vor einem Jahr glaubten 52,5 Prozent, dass die Kluft zwischen Arm und Reich wächst. Im Jahre 2007, als niemand etwas von einer internationalen Finanzkrise ahnte, lag dieser Wert bei - aus heutiger Sicht - sehr geringen 30,9 Prozent.
Altersvorsorge leidet unter der Finanzkrise
Dabei bleiben - wie schon in den Krisenjahren zuvor - wichtige Themen wie die private Altersvorsorge auf der Strecke. Für 2008 hatten sich immerhin noch 32,7 Prozent der Befragten vorgenommen, in die private Altersvorsorge zu investieren. In den folgenden Krisenjahren sank dieser Wert schrittweise auf 9,6 Prozent für 2011. Für das Jahr 2012 wächst der Wert zwar wieder etwas an und 15,5 Prozent der Befragten geben jetzt an, in eine private Rentenversicherung einzuzahlen. Dennoch ist dieser Wert außerordentlich niedrig.
Lichtblick Lohnentwicklung
Vor der weltweiten Rezession 2007 rechneten noch 30,9 Prozent aller Befragten mit einer Steigerung ihres Einkommens im Folgejahr. Diesem Optimismus machte die aufkommende Krise einen dicken Strich durch die Rechnung; beim ARAG Trend 2008 und 2009 glaubten entsprechend auch nur noch 11,6 Prozent bzw. 13,8 Prozent der Deutschen an eine Gehaltserhöhung. Für das Jahr 2011 rechneten mit 17,6 Prozent wieder etwas mehr Menschen mit einer volleren Lohntüte und der Aufwärtstrend hält auch in diesem Jahr an. 23,7 Prozent der Befragten machen sich für das Jahr 2012 Hoffnungen auf eine Steigerung des Einkommens.
In Anlehnung an die besseren Erwartungen in der Lohnentwicklung steigen auch die Konsumabsichten leicht an. Größere Anschaffung (Auto, Möbel) planen 6 Prozent der Deutschen für 2012. Vor einem Jahr planten 4,9 Prozent größere Investitionen.
ARAG Trend
Im Rahmen ihrer allgemeinen Markt- und Gesellschaftsforschung führt die ARAG Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG seit 2007 in Zusammenarbeit mit TNS Emnid Befragungen zur Einschätzung der Bürgermeinungen in Deutschland durch. Der politische Wunsch nach Eigenverantwortung an das bürgerliche Lager löst eine umfassende Neuorientierung jedes Einzelnen aus. Das führt auch zu einem wachsenden Bedarf an rechtlicher Orientierung und Beratung. Die ARAG, als eines der führenden Rechtschutzversicherungs-Unternehmen, bietet mit ihren Produkten wichtige Unterstützung zur individuellen Absicherung und Risikominimierung. Die Umfrage "ARAG Trend" findet jeweils im Frühjahr und im Herbst statt. Dabei werden mehr als 1.000 Menschen befragt.