Optimal: ein eigenes Arbeitszimmer
Ein Risiko beim Arbeiten im Home-Office sind ständige Störungen. Umso wichtiger ist es, den Arbeitsplatz so zu gestalten und zu organisieren, dass Arbeit, Familie und Freizeit in Balance bleiben. Ein Schreibtisch in der Wohnzimmerecke ist als ständiger Arbeitsplatz denkbar ungeeignet. Erfahrungsgemäß ist es wichtig, dass auch bei einem Arbeitsplatz zu Hause eine klare Trennung zwischen Job und Freizeit vorgenommen wird. Denn die Arbeit ist bei einem Home-Office immer präsent. Studien zeigen, dass Heimarbeiter in derselben Zeit mehr schaffen als ihre Kollegen im Büro. Aber es besteht die Gefahr, dass man gedanklich gar nicht mehr von der Arbeit loskommt und sich zwischen Job und Familie aufreibt. Wichtigste Voraussetzung für effektives Arbeiten sei deshalb ein separates Arbeitszimmer, so ARAG Experten.
Der Arbeitsplatz
Meist spielt sich der Job im Home-Office am Computer ab. Entsprechend muss der Arbeitsplatz für Bildschirmarbeit geeignet sein. Dazu gehören unter anderem eine ausreichende Beleuchtung mit Tages- und Kunstlicht, die nicht blenden oder zu Spiegelungen auf dem Bildschirm führen darf. Arbeitsmediziner empfehlen außerdem einen Arbeitsstuhl, auf dem man die Sitzposition regelmäßig wechseln kann. Ein Stuhl vom Esstisch an den Schreibtisch geschoben, wäre am ganz falschen Ende gespart. Ausreichend Strom- und Telekommunikationsanschlüsse sind in den meisten neuen Wohnungen Standard. In älteren Häusern kann es sein, dass man nachrüsten muss, um sämtliche Geräte anschließen zu können. Auch bei Telefon und Fax bewährt sich eine klare Trennung zwischen Job und Familie in Form einer eigenen Büronummer samt Anrufbeantworter. Nicht nur, weil es für Kunden und Kollegen ziemlich befremdlich sein kann, wenn sie plötzlich ein Kleinkind am Telefon haben.
Arbeitszeiten
Für die Arbeit im heimischen Büro hat es sich bewährt, auch dort geregelte Arbeitszeiten einzuhalten. Unter Umständen sollte man ebenfalls den Nachbarn von der Arbeitssituation erzählen. Sonst heißt es schnell: Der ist doch zu Hause und kann mal eben zum Helfen kommen. Außerdem ist es sinnvoll, wenn die Kollegen im Büro wissen, wann man telefonisch erreichbar ist - und wann nicht. Außerdem ist es sehr wichtig, dass man einen persönlichen, gesunden Arbeitsrhythmus findet. Dazu gehören - wie im Büro auch - regelmäßige Pausen und Abwechslung in den Arbeitsabläufen. In den meisten Fällen vereinbaren Arbeitgeber und -nehmer Vertrauensarbeitszeit. Man muss also die vereinbarte Arbeitszeit erbringen, es erfolgt aber keine Kontrolle. Man kann aber auch über den Computer eine Anbindung an das allgemeine Zeiterfassungssystem der Firma herstellen.
Recht auf Home-Office?
Ein Recht auf Home-Office gibt es nicht. Nur wenn ein solches Recht ausdrücklich im Arbeitsvertrag festgelegt wird, kann man die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten, vom Arbeitgeber verlangen. Anders herum kann auch ein Arbeitgeber einen Angestellten nicht ins Home-Office verbannen. Zwar ist der Arbeitgeber berechtigt, einseitig den Arbeitsort seiner Angestellten zu bestimmen. Da die Privatsphäre der Angestellten aber geschützt ist, verbietet sich eine Versetzung ins Home-Office. Wenn man das Home-Office ablehnt, drohen in der Regel auch keine Abmahnung oder Kündigung. Mit solchen Maßnahmen muss man nur rechnen, wenn das Home-Office arbeitsvertraglich festgeschrieben wurde.