„Wir beobachten in unseren Marktanalysen bereits seit Jahren einen wachsenden Pessimismus in dieser wichtigen Zielgruppe. Dem wollten wir mit einer gezielten Befragung auf den Grund gehen", erläuterte Klaus Heiermann, Hauptabteilungsleiter Konzernkommunikation, das Vorgehen des Düsseldorfer Versicherungskonzerns. Befragt wurden rund 1.000 Personen. In persönlichen Interviews gaben sie Auskunft zu den Risiken, denen sie sich ausgesetzt sehen. Die Ergebnisse sind in ihrer Deutlichkeit bemerkenswert. Insgesamt empfinden 89,7% einen sozialen Abstieg als größte Bedrohung. Dabei ist die Verlustangst im Westen mit 94,3% ausgeprägter als im Osten mit 88,5%. Signifikant sind die Antworten in der Berufsgruppe der leitenden Angestellten und Beamten. Hier fürchten sich 93,7% vor einem sozialen Abstieg. 70,5% sehen das Risiko durch Langzeitarbeitslosigkeit zum Hartz IV-Empfänger zu werden. 66,1% befürchten, dass das Einkommen nicht ausreicht, um den Lebensstandard zu halten und 77,9% machen sich Sorgen um die Zukunft der Kinder. Darüber hinaus befürchten mehr als 64 Prozent der Befragten eine künftige medizinische Unterversorgung.
Diese Ergebnisse unterstreichen: Für die bürgerliche Mitte gibt es noch keinen Anlass, die eigene Lebenssituation mit wachsendem Optimismus zu sehen. Vor dem Hintergrund der allgemeinen wirtschaftlichen Gesundung erscheint so viel Pessimismus verblüffend. Trotz bester Prognosen für das Wirtschaftswachstum bleibt ein erkennbarer Bewusstseinswandel bei der wirtschaftlich leistungsfähigsten gesellschaftlichen Gruppe bisher aus.
Dahinter verbirgt sich die für viele Bürger neue Erfahrung, dass in einem weitgehenden politischen Konsens von der leistungsfähigen Mitte unserer Gesellschaft mehr eigenverantwortliches Handeln erwartet wird. Der Staat hat in Zeiten knapper Kassen die Daseinsvorsorge für seine Bürger deutlich zurückgefahren. Er konzentriert sich zunehmend darauf, zum Schutz der Schwächsten in der Gesellschaft sozialverträgliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Zugleich nimmt er die stärkeren sozialen Bevölkerungsgruppen für die eigene Daseinsvorsorge in die Pflicht. Vor dem Hintergrund der Gesundheitsreform zeigt die deutlich geäußerte Sorge um die persönliche Gesundheitsversorgung beispielhaft die Stimmungswirkung dieses gesellschaftlichen Verantwortungstransfers.
Das aktuelle Meinungsbild verdeutlicht: Das neue Rollenverständnis, das der bürgerlichen Mitte zugedacht wird, sorgt dort offenbar für großes Unbehagen und wird in Zukunftsängste übersetzt. Damit ist das Spannungsfeld klar beschrieben. Der Umbau der Sozial-, Steuer- und Tarifsysteme leistet einerseits einen Beitrag zum aktuellen Wirtschaftsaufschwung. Zugleich aber verunsichern diese Veränderungen die größte gesellschaftliche Gruppe Deutschlands.
Der politische Wunsch nach Eigenverantwortung an das bürgerliche Lager löst dort eine umfassende Neuorientierung aus. Die eigene Daseinsvorsorge muss aktiv in die Hand genommen werden. „Das hat nicht nur etwas mit Altersvorsorge zu tun", stellt Klaus Heiermann fest. „Wer mehr Verantwortung tragen muss, geht gleichzeitig viel selbstbewusster mit seinen Rechten um. Vor allem dann, wenn seine Lebenssituation immer komplexer wird.“ Das führt auch zu einem wachsenden Bedarf an rechtlicher Orientierung und Beratung insbesondere bei bürgerlichen Zielgruppen. Das Stimmungsbild zeigt, dass der ARAG Konzern die richtige Strategie verfolgt. So bietet die ARAG beispielsweise in verschiedenen Produktlinien die telefonische anwaltliche Erstberatung an.
Die Umfrageergebnisse stehen zum Download bereit unter http://www.arag.de/... oder http://www.arag.de/...