Versicherungsaktuare kennen sich mit Zahlen aus. Sie berechnen die Risiken des Alltags, damit sich die Menschen gegen diese Gefahren gut und bezahlbar absichern können. Dabei ermitteln die Mathematik-Spezialisten die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Höhe von Schäden. Das klingt kompliziert und ist es auch. Was das mit Fußball und der WM zu tun hat? Um es mit Ex-DFB Coach Jupp Derwall zu halten: "Fußball ist kein einfaches Spiel". Für die Aktuare der ARAG SE war es daher Ehrensache, eine so genannte mathematische Schätzung zum Verlauf der Fußball-WM zu erstellen.
"Bei dieser Schätzung haben wir für jedes Land, das an der WM teilnimmt, einen Erfolgsfaktor bestimmt", erläutert Dr. Mario Siewert, ARAG Aktuar und Mitinitiator des Berechnungsprojekts. "Je höher dieser Faktor ist, umso größer ist in unserem Modell die Wahrscheinlichkeit, dass das jeweilige Land Weltmeister wird." Der Erfolgsfaktor berechnet sich aus vergangenen Erfolgen (WM-Siege), der Wahrscheinlichkeit eines Finaleinzugs und der derzeitigen Platzierung des Landes in der FIFA Weltrangliste. Ebenso werden Faktoren wie die Begeisterung im jeweiligen Land (über die durchschnittliche Zuschauerzahl eines Erstligaspiels), die Erfahrung (Anzahl der Länderspiele des Kaders), das Durchschnittsalter und der Marktwert der Mannschaft berücksichtigt. Der Heimvorteil für das Team des Gastgeberlands Brasilien floss ebenfalls mit in die Berechnung ein.
Das Ergebnis der Schätzungsrechnung der ARAG Mathematiker: Deutschland führt den Kreis der sieben favorisierten Teams an. Mit einem Erfolgsfaktor von 3,14 erzielt die DFB-Auswahl den besten Wert. Dicht gefolgt von Gastgeber Brasilien mit dem Faktor 3,11. Italien und Spanien gehören ebenfalls zum Kreis der Favoriten - mit etwas Abstand folgt die Mannschaft aus Argentinien. Die Teams aus Großbritannien und Uruguay erzielen ebenfalls noch gute Werte bei den Erfolgsfaktoren. Sie übernehmen nach dieser Berechnung die Rolle der Geheimfavoriten. Recht abgeschlagen nimmt Australien mit dem Faktor - 0,37 den letzten Platz ein.
Ob sich alles so zutragen wird, wie sich die Mathematiker das ausgerechnet haben? Spätestens am 13. Juli wird es sich im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro entscheiden. Nicht nur die Mathematiker der ARAG drücken dem deutschen Team die Daumen, damit eine der ewigen Fußball-Weisheiten von Trainerlegende Otto Rehhagel nicht Realität wird: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen."