Beim Kampf um die Sekunden fährt das Risiko immer mit. Die Sicherheitsstandards wurden zwar immer weiter verbessert, gefährliche oder sogar tödliche Unfälle sind dennoch nicht ausgeschlossen. Seit dem tragischen Tod von Ayrton Senna 1994 in Imola hat die Formel 1 zwar keinen ihrer Fahrer mehr verloren, aber Tote waren trotzdem zu beklagen: So wurde im Jahr 2000 beim Großen Preis von Italien in Monza ein Streckenposten von einem umherfliegenden Rad tödlich getroffen; sechs Monate später starb ein Streckenposten beim Saisonauftakt in Melbourne nach einem Unfall von Ralf Schumacher und Jacques Villeneuve. Dieser Unfall hat gezeigt, dass die Formel 1 auch für Zuschauer gefährlich werden kann. Bei dem Crash wurden auch sieben Zuschauer verletzt. Daraufhin wurden die Auslaufzonen in der Formel 1 verändert. Kies ist an vielen Orten Asphalt gewichen, da darauf die Geschwindigkeit besser abgebremst werden kann. Das Mehr an Sicherheit bedeutet aber für die Fans, dass sie wegen der größeren Auslaufzonen weiter weg sitzen.
Klein angefangen...
Formel 1-Piloten sind für viele Fans moderne Helden, die Gladiatoren unserer Zeit. Die meisten der heutigen Stars haben ganz klein angefangen - im zarten Kindesalter auf einer Kartbahn. In Deutschland gibt es weit über 100. Sie sind im Wesentlichen so aufgebaut wie die großen Rennstrecken. Die Deutsche Kart-Meisterschaft wird ausschließlich auf Outdoor-Bahnen ausgetragen, da nur dort die Sicherheitsauflagen zu erfüllen sind. Indoor-Kartbahnen sind nur für Hobbyfahrer konzipiert. Sie erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Leider kommt es dabei immer wieder zu schweren Unfällen. Im Februar letzten Jahres wurde eine Frau auf der Kartbahn von Formel 1-Legende Michael Schumacher in Kerpen schwer verletzt. Als sie am Fahrbahnrand gehalten hatte fuhr ein anderer Kartfahrer in ihr stehendes Fahrzeug. Der Mann war laut Zeugenaussagen schon vorher durch seine Fahrweise aufgefallen und beging nach dem Unfall Fahrerflucht, ohne sich um das Unfallopfer zu kümmern. Ob Kart-Rennen wirklich eine kindgerechte Freizeitbeschäftigung sind oder hier eher der Ehrgeiz der Eltern Pate steht, sei dahingestellt. Fest steht, dass für Kinder und Jugendliche auch bei Einhaltung aller Sicherheitsstandards Motorsport eine gefährlich Angelegenheit bleibt. Im Oktober 2008 starb ein zehnjähriger Junge auf einer Kartbahn in Schwalmtal. Wie Gutachter befanden, wies weder das Kart technische Mängel auf, noch waren die Sicherheitsvorkehrungen auf der Strecke zu beanstanden.
Verkehrssicherungspflicht
Ein Kartbahn-Betreiber verletzt seine Verkehrssicherungspflicht, wenn die zur Verfügung gestellten Karts keinen Sicherheitsgurt, keine Rückenlehne, keine Kopfstütze und keine hinreichende Knautschzone aufweisen. Das stellte das Oberlandesgericht Düsseldorf schon 2003 klar (OLG Düsseldorf, Az.: I-22 U 69/02). Denn wer eine Gefahrenquelle schafft, muss laut ARAG-Experten die notwendigen und zumutbaren Vorkehrungen zum Schutze Dritter treffen.