Mehr als 9.000 Schüler, Lehrer und Eltern werden sich an den Befragungen zum Leben im Netz beteiligen. Damit ist die Cyberlife- Studie die bislang größte Untersuchung dieser Art in Deutschland. Die Studie ermittelt das Nutzungsverhalten der Befragten im Netz und fragt nach dem tatsächlich vorhandenen Wissen über sowie den Umgang mit Cybermobbing.
"Es ist an der Zeit, ein sehr emotionales Thema zunächst sachlich zu erfassen. Wir haben uns daher zu dieser sehr umfassenden Studie entschlossen. Es gibt eine Fülle von fragmentarischem Wissen, aber keine wirkliche Gesamtsicht. Das wollen wir nun ändern", erläutert Uwe Leest, Vorstandsvorsitzender des Bündnisses gegen Cybermobbing.
Wesentliches Ziel der Studie ist es, die Phänomene von Cybermobbing und Gewalt im Netz genauer zu erfassen, um effektivere Möglichkeiten zu Schutz und Prävention entwickeln zu können. Die sich abzeichnende, sehr breite Beteiligung an der Studie ist dafür eine wesentliche Voraussetzung.
"Die Bestandsaufnahme zum Cyberlife und Gegenmaßnahmen zu Cybermobbing sind ein wachsendes gesellschaftliches Thema. Verteufelung hilft ebenso wenig wie Verharmlosung. Als Unternehmen interessiert uns, welche gesellschaftlichen Entwicklungen dort auf uns zukommen. Daher setzen wir uns deutlich für dieses Projekt ein", begründet Dr. Paul-Otto-Faßbender, Vorstandsvorsitzender der ARAG SE, das Engagement des Düsseldorfer Familienunternehmens.
Die ersten Ergebnisse der Untersuchung zeigen:
· Gewalt unter Jugendlichen hat sich durch die neuen Medien verändert: Anonymität führt verstärkt zu enthemmtem Verhalten wie z.B. Cybermobbing.
· Die medialen Entwicklungen Web 2.0 und Co. erschweren die elterliche Erziehung stärker als bislang vermutet und führen zu einer Überforderung vieler Eltern.
· Institutionelle Maßnahmen zur Aufklärung und Prävention von Cybermobbing und Cybercrime sowie Hilfesysteme fehlen flächendeckend an deutschen Schulen.
Von November 2012 bis Ende Februar 2013 erstreckte sich der Befragungszeitraum der Erhebung. Ende April/Anfang Mai sollen die Ergebnisse dieser größten bundesweiten Untersuchung veröffentlicht werden.
Das "Bündnis gegen Cybermobbing" wurde im Juli 2011 gegründet. Es setzt sich aus Menschen zusammen, die persönlich von der Thematik betroffen sind, sei es beruflich oder privat und die gegen Cybermobbing und Gewalt im Netz angehen. Das Bündnis ist ein Netzwerk von engagierten Eltern, Pädagogen, Juristen, Medizinern, Forschern und vielen mehr. Unterstützt wird es von Prominenten aus Politik, Sport und Medien aus dem In- und Ausland. Durch Frau Dr. Katzer im Vorstand, ist das Bündnis mit dem I-KIZ der Bundesregierung und auf EU-Ebene mit der COST Action ISO801 "Cyberbullying" vernetzt. Des Weiteren arbeitet die Organisation mit der Stanford University sowie der European Business School (EBS) Reichartshausen zusammen und wird von regionalen Bildungsinstitutionen, Bildungsinitiativen sowie dem Malteser Hilfsdienst e.V. Deutschland unterstützt.