Wie funktioniert der Nutri-Score?
Den Kunden im Supermarkt ist es kaum möglich, auf den ersten Blick den Zucker- oder Fettgehalt von Produkten zu vergleichen. Die Nährwerttabellen mit Angaben zu Fett, Salz oder Kohlenhydraten finden sich in der Regel versteckt im Kleingedruckten auf der Rückseite der Verpackung. Auf der Verpackungsvorderseite dagegen stehen, werblich hervorgehoben, oftmals verwirrende Prozentangaben und irreführende Portionsgrößen, um selbst die größte Zuckerbombe wie eine ausgewogene Zwischenmahlzeit wirken zu lassen.
Der Nutri-Score soll Abhilfe schaffen: Dabei handelt es sich um ein System mit fünf Stufen (A, B, C, D, E). Farben unterstreichen die jeweilige Stufe. Je besser der Score, desto mehr könnte das Lebensmittel zur ausgewogenen täglichen Ernährung beitragen: Das dunkelgrün unterlegte A ist die positivste Bewertung. Das Produkt hat damit eine besonders günstige Zusammensetzung der Nährstoffe. Produkte mit dem rot unterlegten E weisen die schlechteste Bilanz auf. Das gelbe C steht für einen mittelmäßigen Ernährungswert.
Freiwillige Kennzeichnung
Die Verwendung des Nutri-Scores bleibt für die Lebensmittelhersteller zunächst freiwillig. Pflicht ist lediglich eine Nährwertkennzeichnung auf den Lebensmitteln, die in der Regel in Tabellenform den Gehalt bestimmter Nährstoffe bezogen auf eine Referenzmenge angibt. In einer Befragung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) schnitt der Nutri-Score als eins von vier möglichen Modellen bei den Konsumenten am besten ab. Die Bundesregierung hat daraufhin eine entsprechende Verordnung auf den Weg gebracht, der der Bundesrat am 9. Oktober 2020 zugestimmt hat. Sie soll nun zeitnah in Kraft treten. Einige Hersteller ziehen sogar schon vor der Einführung durch den Gesetzgeber mit und kennzeichnen ihre Produkte jetzt schon mit den neuen Logos.
Wo wird der Nutri-Score verwendet?
Unser Nachbarland Frankreich hat den Nutri-Score schon 2017 auf freiwilliger Basis eingeführt. Auch Belgien nutzt diese Form der Lebensmittelampel bereits. Andere Länder wie Spanien und Portugal arbeiten ebenfalls an der Einführung.
Weitere interessante Informationen unter:
https://www.arag.de/...