Kundenbindung ist das Ziel
Die Absicht ist klar: Die Unternehmen wollen mit den eigenen Kreditkarten in einen engeren Kontakt zu den Kunden treten und die Kundenbindung verbessern. Deshalb ist es unverzichtbar, dass die Karten einen Zusatznutzen haben, der sie von den normalen Kreditkarten unterscheidet. Dieser Zusatznutzen passt im Idealfall zum Unternehmen, erläutern Marketing-Experten. So lockt der ADAC mit Tankrabatten, während der FC Bayern München den Nutzern der eigenen Kreditkarte Zugriff auf ein Sonderkontingent von Eintrittskarten für Heimspiele des Vereins verspricht. Die Sonderleistungen sind aber mit Kosten verbunden, welche die Unternehmen auf die eine oder andere Weise wieder reinholen müssen, geben ARAG Experten zu bedenken. Der Verbraucher sollte sich also vor Abschluss eines Vertrages eingehend fragen, ob er den angebotenen Zusatznutzen wirklich benötigt.
Sonderkonditionen, die keine sind
Gelockt wird auch mit besonders günstigen Konditionen, die aber einer genauen Überprüfung oftmals nicht standhalten. So verspricht das schwedische Möbelhaus IKEA den Kunden zum Beispiel mit der hauseigenen Kreditkarte besonders günstige Zinsen bei der Ratenzahlung – ein Kaufanreiz, sogar wenn der Kunde gerade knapp bei Kasse ist. Der Zinssatz, den IKEA bei Ratenkauf im eigenen Laden gewährt, liegt mit 4,9 Prozent effektivem Jahreszins sogar wirklich recht günstig – auch wenn man im Internet noch günstigere Angebote findet. Wenn man mit der IKEA-Kreditkarte in Fremdläden einkauft und Ratenzahlung vereinbart, werden allerdings 13,9 Prozent Zinsen fällig: In Zeiten der Niedrigzinspolitik viel zu teuer! Dabei ist die Kreditkarte des schwedischen Möbelhauses aber kein krasser Einzelfall: Bei vielen Lockangeboten im Zusammenhang mit Händler-Kreditkarten haben Verbraucherschützer ähnliche Kostenfallen entdeckt. ARAG Experten raten deshalb dazu, sich vor der Unterschrift genau zu überlegen, was man von einer Kreditkarte eigentlich erwartet, und sich die Mühe zu machen, auch das Kleingedruckte genau zu lesen.