Rechtlicher Rahmen für KI
Seit 1. August 2024 gilt die europäische Verordnung über künstliche Intelligenz (KI-Verordnung ). Sie zielt darauf ab, KI-Innovationen zwar weiterhin zu fördern und ihr Potential voll auszuschöpfen, gleichzeitig aber deren Risiken zu beobachten, die Verbraucher zu schützen und so das Vertrauen in die KI zu stärken. So sind beispielsweise alle KI-Systeme, die die Rechte des Einzelnen gefährden, laut ARAG Experten verboten. Darunter fällt unter anderem das sogenannte ‚Social Scoring‘, also die Bewertung sozialen Verhaltens, oder die Emotionserkennung am Arbeitsplatz. Diese Programme werden in der Europäischen Union (EU) nicht zum Einsatz kommen. Und auch die biometrische Fernidentifikation ist im Visier der Verordnung, die diesbezüglich strenge einschränkende Vorgaben enthält und einer flächendeckenden Überwachung damit vorbeugt.
Personalisierte Erlebnisse dank KI
Dank KI können Unternehmen Produkte und Dienstleistungen immer besser an die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen. Beispielsweise nutzen Streaming-Dienste wie Netflix oder Spotify KI, um basierend auf dem bisherigen Nutzungsverhalten personalisierte Empfehlungen auszusprechen. So werden etwa passende Songs oder neue Thriller-Serien vorgeschlagen. Auch Online-Shops setzen KI laut ARAG Experten ein, um maßgeschneiderte Produktempfehlungen zu geben.
Dank KI sicherer zum Ziel
Bereits heute nutzen Navigationssysteme KI, um Staus zu vermeiden und die schnellste Route zu berechnen. Dabei werden laut ARAG Experten in Echtzeit Daten ausgewertet, um binnen Sekunden den richtigen, schnellsten, dynamischsten oder günstigsten Weg zu finden. Gerade, wenn man an unbekannten Orten unterwegs ist, eine enorme Erleichterung. Darüber hinaus besitzen moderne Fahrzeuge in der Regel eine Vielzahl an Assistenzsystemen, die die Fahrt erleichtern und sicherer machen. So erkennt z. B. der Müdigkeitswarner anhand von Augen- und Lidbewegung ebenso wie durch das Fahrverhalten, dass der Fahrer einschlafen könnte und alarmiert mit optischen und akustischen Signalen. Der Spurhalteassistent korrigiert, wenn das Lenkrad schon nicht mehr korrekt gehalten wird, weil der Fahrer unaufmerksam oder zu müde ist. Er lenkt aktiv gegen und verhindert möglicherweise das Abdriften in den Gegenverkehr oder den ungewollten Spurwechsel auf der Autobahn. Der Notbremsassistent kann sogar für eine Vollbremsung sorgen.
Um die Leistungen der Fahrassistenzen zu analysieren und weiter zu verbessern, wird laut ARAG Experten für alle Neuzulassungen eine Blackbox Pflicht, die man bisher eher aus Flugzeugen kennt. Sie speichert die Unfalldaten und hilft bei einer besseren Aufklärung des Vorgangs.
Zeitersparnis durch Automatisierung
KI übernimmt zunehmend Routineaufgaben und kann so für eine Entlastung im Alltag sorgen. Sprachassistenten wie z. B. Alexa, Google Assistant und Co. können nicht nur Sprachbefehle ausführen, sondern Termine organisieren, Erinnerungen setzen oder direkt Produkte bestellen. Auch die Steuerung von Smart-Home-Geräten, wie Heizung, Licht oder Sicherheitskameras, wird durch KI erleichtert. Dabei nutzen intelligente Heimsteuerungssysteme KI, um z. B. den Energieverbrauch zu optimieren und den individuellen Wohnkomfort zu erhöhen.
Verbesserte Gesundheitsvorsorge
KI findet laut ARAG Experten auch im Gesundheitswesen immer häufiger Anwendung, indem sie zunehmend für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten eingesetzt wird. Mit Hilfe von KI können z. B. Tumore schneller erkannt, neue Impfstoffe entwickelt oder Prothesen intelligenter entwickelt werden. Auch im Alltag kann KI helfen, gesund zu bleiben. So helfen beispielsweise Apps dabei, Fitness- und Ernährungsziele zu erreichen. So genannte „Wearables“ (tragbare Geräte) wie etwa Smartwatches überwachen zudem die Herzfrequenz und die Schlafqualität und warnen vor möglichen gesundheitlichen Problemen.
Datenschutz und KI
Neben den zahlreichen Vorteilen weisen die ARAG Experten auch auf neue Risiken durch KI hin, denen man nur mit verantwortungsvollem und -bewussten Handeln begegnen kann. Denn um möglichst präzise und personalisierte Ergebnisse zu liefern, benötigen KI-Systeme große Mengen an Nutzerdaten. Dabei werden Adressen, Bankdaten, Bewegungsmuster oder Daten zu Hör- und Sehgewohnheiten gespeichert. Diese Daten werden nicht immer ausreichend geschützt, was zu Datenschutzverletzungen führen kann. Darüber hinaus können sensible Daten auch in falsche Hände geraten. So sind Hackerangriffe und Datenlecks durchaus reale Gefahren, die mit dem Einsatz von KI entstehen.
Verlust der Privatsphäre
KI-Anwendungen, die auf die ständige Überwachung und Auswertung von Daten angewiesen sind, können zur Einschränkung der Privatsphäre führen. Sprachassistenten, die ständig "lauschen" oder Smart-Home-Geräte, die jede Bewegung im Haus registrieren, sind Beispiele dafür, wie tief KI in das private Leben eindringen kann.
Fakenews mit KI
KI fördert zudem Fakenews, indem sie täuschend echte Texte, Bilder und Videos automatisiert erstellt. Besonders gefährlich sind laut ARAG Experten Deepfakes, die Personen in gefälschten Videos Dinge sagen oder tun lassen, die nie passiert sind. KI-gesteuerte Bots verbreiten diese Falschinformationen schnell und gezielt in sozialen Netzwerken, oft personalisiert, um bestimmte Zielgruppen zu manipulieren. Algorithmen verstärken das Problem, da sensationelle Inhalte mehr Interaktionen erzeugen und somit bevorzugt angezeigt werden.
Schutz vor negativen Folgen
Verbraucher können sich vor negativen Folgen des KI-Einsatzes im Alltag schützen, indem sie bewusster mit ihren Daten umgehen und Datenschutzbestimmungen sorgfältig prüfen. Die Nutzung starker Passwörter, Zwei-Faktor-Authentifizierung und regelmäßige Software-Updates sind ebenfalls wichtig. Grundsätzlich raten die ARAG Experten, KI-gesteuerte Geräte und Dienste kritisch zu hinterfragen, ihre Einstellungen anzupassen und unnötige Datenerfassungen zu deaktivieren.
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