Kreativität walten lassen
Geschenkpapier, fertige Schachteln oder Weihnachtstüten kaufen kann jeder. Mit Individualität und Originalität kann man aber nicht nur neuen Müll vermeiden, sondern das Präsent nochmal persönlicher gestalten. Außerdem lassen sich spielend Alternativen finden, die später noch genutzt werden können und dem Beschenkten im Alltag dienen. So können beispielsweise vorhandene Schuhkartons selbst beklebt und verschönert werden; Geschirrtücher oder Stoffservietten lassen sich kunstvoll wickeln, und alte Einweckgläser oder Blechdosen sorgen für nostalgischen Charme. Wer nicht selbst zu den kreativsten Köpfen gehört, dem empfehlen die ARAG Experten den Blick ins Netz: Insbesondere auf Kanälen wie Pinterest oder Instagram lassen sich mehr Tipps finden als man verarbeiten kann.
No-Go: Folie und Metallic
Wer es dennoch klassisch und einfach halten und bei Papier bleiben möchte, dem seien entweder unbehandeltes Packpapier oder aber vorhandenes Material wie Zeitungsseiten oder Stadtpläne ans Herz gelegt. Sogar Backpapier lässt sich gut zum Einwickeln verwenden. Auch Geschenkpapier aus dem Vorjahr, am besten aufgerollt und faltenfrei verwahrt, ist eine sinnvolle Alternative zum Neukauf. In Verbindung mit hübschen Anhängern aus Holz, getrocknetem Obst oder Tannenzweigen, umwickelt mit Bastband oder Wollresten, vielleicht sogar bemalt oder anderweitig verziert, ergibt die Verwendung von vermeintlich profanem Papier ein viel schöneres Gesamtbild als die Geschenkpapierrolle vom Discounter. ARAG Experten raten besonders dringend von der Verwendung von Hochglanzpapier, beschichteten Bögen oder Plastikfolie ab, denn deren Verbrennung belastet die Umwelt massiv und noch dazu enthalten sie möglicherweise giftige Stoffe, die vor allen Kindern schaden können.
Aber auch beim Kauf von Geschenkpapier können Verbraucher auf bestimmte Eigenschaften achten. Zertifikate wie das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft oder der Blaue Engel für recycelte Materialien sind laut ARAG Experten Indikatoren für umweltfreundliches Geschenkpapier.
Übrigens: Kunststoffverpackungen gehören in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne, beschichtetes Geschenkpapier hingegen in den Restmüll. Bei Glasverpackungen ist eine sortenreine Entsorgung wichtig.
Lokale Händler statt Versandhandel
Noch umfangreichere Müllberge als Geschenkpapier und -folie produziert der ungebrochene Trend zum Online-Shopping. Gerade vor Weihnachten explodiert der Versandhandel förmlich und Paketboten wissen nicht, wo ihnen der Kopf steht. Kartons fluten Büros und Hausflure und Müllbehälter quellen über. ARAG Experten raten daher, zunächst einmal in der Umgebung zu schauen, ob das gewünschte Produkt nicht auch bei einem Händler in der Nähe zu bekommen ist. Häufig gibt es auch die Möglichkeit, den Artikel zwar online zu bestellen, aber in einer Filiale abzuholen. So vermeidet man viele einzelne Pakete und nimmt Teil an einer Sammellieferung. Ebenso hilfreich ist es, vor der Bestellung gründlich darüber nachzudenken, was man wirklich braucht und eine genaue Auswahl zu treffen. Denn jeder Umtausch führt zu noch größeren Umweltsünden. Nicht nur, dass zusätzliche Transportwege nötig sind – viele Firmen führen zurückgesendete Produkte nicht wieder ihrem Bestand zu, sondern entsorgen sie und lassen sie zu Müll werden. Es gibt allerdings Lichtblicke: Einige Anbieter ermöglichen die Lieferung in gebrauchten Kartons. Zudem testen verschiedene Händler, wie zum Beispiel Tchibo oder Otto, aktuell Mehrwegversandtaschen, um Kartonberge abzubauen.
Neues Jahr, neue Regeln
Keine Frage, die Klimarettung ist eine übergeordnete Aufgabe und kann nicht alleine vom Einzelnen gelöst werden. Daher schaltet sich die Europäische Union mit übergreifenden Vorschriften auch immer wieder zum Thema Verpackungsmüll ein. So wissen ARAG Experten, dass eine neue Richtlinie ab Juli 2024 in Kraft tritt: Schon jetzt lassen sich von vielen Trinkflaschen die Deckel nicht mehr komplett abnehmen („tethered caps“), sondern sind fester Bestandteil des Behälters . Ab dem kommenden Sommer müssen Verschlüsse auf Getränkekartons und PET-Einwegflaschen verpflichtend fest mit dem Behältnis verbunden sein. Der Vorteil: Kleinteiliger Plastikmüll in den Meeren soll weiter vermieden werden. Der Nachteil: Nicht nur das Störgefühl beim Trinken sondern auch das vorgegaukelte gute Gewissen. Denn um die Weltmeere zu retten, braucht es mehr als diese Verordnung.
Weitere interessante Informationen unter: https://www.arag.de/...