Welches Land, welche Pause?
Um unter Umständen geschwächte Blutspendeempfänger zu schützen, dürfen Spender, die sich in bestimmten Ländern oder Regionen aufgehalten haben, für eine bestimmte Zeit kein Blut spenden. Pausieren muss beispielsweise ganze sechs Monate, wer z. B. in Kenia, Indien oder Mauritius war. Aber auch, wen es in die Türkei nach Südost-Anatolien zog, muss ein halbes Jahr mit der Blutspende warten.
Wer aus Griechenland, Italien oder Kroatien zurückkommt oder sich sonst unsicher ist, ob er spenden darf , dem raten die ARAG Experten, vor der Spende eine Hotline anzurufen (z. B. Deutsches Rotes Kreuz: 0800 11 949 11). Denn nicht nur in den genannten Ländern können sich die Gebiete, nach deren Besuch man mit der Blutspende warten muss, kurzfristig ändern.
Wer darf wie oft Blut spenden?
Sein Blut spenden darf in Deutschland grundsätzlich jeder, der 18 Jahre alt und gesund ist. Eine Obergrenze gibt es seit 2009 nicht mehr; diese lag seinerzeit bei 75 Jahren. Zudem müssen willige Blutspender mindestens 50 Kilogramm schwer sein.
Die ARAG Experten empfehlen eine Blutspende höchstens alle drei Monate. Die Richtlinien für die so genannte Hämotherapie hingegen schreibt vor, dass Frauen hierzulande im Jahr viermal, Männer sechsmal jährlich ihr Blut spenden dürfen. Bei unseren strengen Schweizer Nachbarn ist es hingegen nur drei- bzw. viermal pro Jahr.
Wer darf kein Blut spenden?
Wie bereits erwähnt, werden einige Urlauber zeitweise von der Spende ausgeschlossen. Ebenfalls etwas warten müssen Menschen, die sich in den letzten vier Monaten haben tätowieren oder piercen lassen, weil hier eine überhöhte Übertragungsgefahr von Krankheiten wie etwa HIV oder Hepatitis C besteht. Zeitweise zurückgestellt werden auch Spender mit Eisenmangel oder die bestimmte Medikamente einnehmen. Kurios: Wer zwischen 1980 und 1996 länger als sechs Monate in Großbritannien oder Nordirland gelebt hat und sämtliche Personen, die vor dem 31. Dezember 2003 in Großbritannien operiert wurden, sind als Spender ebenfalls raus!
ARAG Experten erklären: Auch wenn der geografische Zusammenhang nicht wissenschaftlich belegt ist, traten in diesem Zeitraum in Großbritannien und Nordirland vermehrt Fälle der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit – der menschlichen Form des Rinderwahns, auf. Und durch diese Maßnahme soll eine theoretisch mögliche Übertragung dieser Krankheit durch Transfusion ausgeschlossen werden. Auch gibt es noch weitere Ausschlussgründe, über die sich ein Spender im Internet oder an der oben genannten Hotline informieren kann.