Keine Impfpflicht in Deutschland
Polio und Pocken wurden durch Impfungen in Deutschland ausgerottet. Dennoch gibt es viele, die sich bewusst gegen eine Impfung entscheiden und dadurch Krankheiten wie den Masern zur Wiederkehr verhelfen. Die derzeitige Masern-Welle ist dafür ein eindeutiger Beleg. Trotzdem flammen Diskussionen um möglicherweise gefährliche Nebenwirkungen von Impfungen immer wieder auf. Eine Impfpflicht, wie sie bis in die siebziger Jahre für die Pockenschutzimpfung galt, gibt es in Deutschland laut ARAG Experten heute nicht mehr. Ein vom Bundesgesundheitsministerium ernanntes Gremium, die sogenannte Ständige Impfkommission (Stiko), gibt aber Impfempfehlungen heraus. Auf der aktuellen Liste stehen derzeit Impfungen gegen neun Infektionskrankheiten, die Kindern bis zum 14. Lebensmonat verabreicht werden sollten:
- Wundstarrkrampf
- Diphtherie
- Kinderlähmung
- Keuchhusten
- Masern
- Mumps
- Röteln
- Haemophilus influenzae Typ B
- Hepatitis B.
Neben dem Hausarzt sind die Apotheken Anlaufstellen, wo Reisende Informationen zu notwendigen Impfungen bekommen können. Wer seinen Urlaub im Mittelmeerraum verbringt, sollte beispielsweise an eine Hepatitis-A-Impfung denken, denn die Erreger dieser Leberentzündung werden besonders häufig durch infizierte Meeresfrüchte übertragen. Wanderurlauber in bestimmen Regionen Nord-, Mittel- und Osteuropas sollten auch über eine FSME-Impfung gegen Hirnhautentzündung nachdenken. Die Erreger werden von infizierten Zecken übertragen. Wer in die Tropen reist, wird sich um einen Schutz vor Malaria kümmern müssen. Zwar gibt es keine Impfung gegen die gefährliche Infektionskrankheit. Spezielle Medikamente, vorsorglich eingenommen, verringern aber das Risiko einer Ansteckung. Zur Malariaprophylaxe sollte sich der Urlauber individuell beraten lassen, weil je nach Reiseziel unterschiedliche Präparate sinnvoll sind. Oft vergessen werden auch die Standard-Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Polio. Sie sind generell zwar auch für zu Hause empfehlenswert, aber der Urlaubsantritt ist ein guter Anlass, zu überprüfen, ob eine Auffrischung notwendig ist, raten ARAG Experten.
Impfpass: Oft nicht zur Hand, wenn man ihn braucht
Wer kann sich schon über Jahre und Jahrzehnte die Auffrischungstermine etwa für Tetanus und Diphterie merken? Darum ist der Impfpass ein wichtiges Dokument. Auch die jährlichen Grippeimpfungen oder z.B. der Malaria-Schutz bei Auslandsreisen stehen in dem Heftchen. Wenn man den Impfpass dann irgendwann einmal braucht, ist er leider meist schwer zu finden. Schätzungsweise fünf Prozent der Patienten vermissen ihren Impfpass zumindest vorübergehend, eben weil man ihn so selten in der Hand hat. Bleibt er verschwunden, bekommt man beim Hausarzt gratis einen neuen. Die alten Angaben können unkompliziert nachgetragen werden, wenn man seit Längerem beim selben Arzt ist. Zehn Jahre muss dieser die Daten zu Impfungen aufbewahren. Aber auch bei zwischenzeitlichem Arztwechsel gibt es Möglichkeiten, die Impfgeschichte nachzuvollziehen, so ARAG Experten. Der Hausarzt kennt in der Regel Mittel und Wege.