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Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!

ARAG Experten über die Vorteile des Vorlesens und das Lesen in digitalen Zeiten

(lifePR) (Düsseldorf, )
Geschichten gibt es wie Sand am Meer. Selbst die Gestaltung der Bücher reicht ins Unendliche. So lassen sich tausende Bilder entdecken, flauschige Seiten erfühlen und dreidimensionale Abbildungen erkunden. Trotz der Auswahl lesen 39 Prozent der Eltern in Deutschland ihren Kindern kaum oder gar nicht vor. Gleichzeitig ist ein Fünftel der Jugendlichen kaum in der Lage, den Sinn von Texten zu erfassen und zu reflektieren. Die ARAG Experten erklären anlässlich des Internationalen Kinderbuchtages am 2. April, warum Lesen für Kinder so wichtig ist und sie geben Tipps zum richtigen Vorlesen.

Warum Vorlesen so wichtig ist
Die Bildungsstudie „Vorlesemonitor“ untersucht seit Jahren den Einfluss des Vorlesens auf Kinder. Sie kommt zu dem klaren Schluss, dass Kinder, denen viel vorgelesen wurde, bessere Zukunftschancen haben, da ein gutes Lese- und Sprachvermögen den Zugang zu Bildung und einem erfolgreichen Berufsleben erleichtert. Die ARAG Experten empfehlen, bereits Säuglingen vorzulesen, da es die Sprachentwicklung und emotionale Entwicklung fördert. Zudem steigert Lesen die Konzentrationsfähigkeit und macht erfinderisch. Denn durch Geschichten lernen Kinder schon früh, kreativ zu werden, indem sie Charaktere nachspielen, Szenerien nachbauen oder Abenteuer weiterspinnen.

Darüber hinaus fördert Vorlesen die soziale Kompetenz. Denn Kinder teilen die Gefühle ihrer Kinderbuchhelden. Und die sind mal mutig, mal ängstlich, mal stark oder schwach. Dadurch stärkt Lesen das Mitgefühl und den Gerechtigkeitssinn. Nicht zuletzt schafft Vorlesen innerhalb der Familie Nähe und Zusammenhalt.

Tipps zum Vorlesen
Niemand muss beim Vorlesen alles perfekt machen. Es kommt eher darauf an, dass überhaupt gelesen wird. Je früher, desto besser. Die ARAG Experten haben aber einige Tipps für eine gelungene Vorlesestunde: Zunächst heißt es: „Gemütlich machen!“. Ob auf der Couch, in einer Kuschelecke oder im Bett – es sollte in einem Raum vorgelesen werden, wo es nach Möglichkeit ruhig ist und niemand stören kann. Damit vor allem die kleinen Zuhörer die Handlung verstehen, sollte langsam vorgelesen werden.

Die richtige Geschichte findet man am besten über das Alter: Ist der Kinderbuchheld etwa im gleichen Alter wie der Zuhörer, sollte die Geschichte passen. Sobald wie möglich sollten Kinder selbst aussuchen, was sie lesen möchten. Und auch, wenn es für Vorleser zur Frage der Geduld werden kann: Manche Kinder hören die Lieblingsgeschichte auch gerne viele Male in Folge.

Das Vorlesen macht umso mehr Spaß, wenn es lebendig gestaltet wird: Verstellte Stimmen, die mal laut oder leise sind, sowie passende Mimik oder Gestik können eine verzauberte Atmosphäre schaffen. Zudem ist Interaktivität gefragt, denn auch dadurch wirken Geschichten lebendiger. Kurze Pausen an besonders aufregenden Stellen steigern zudem die Spannung. Vor allem kleine Kinder haben viele Fragen und Einwürfe, auf die man ruhig während des Vorlesens eingehen kann.

Damit die Aufmerksamkeit hoch bleibt, sollte die reine Vorlesezeit für Kita-Kinder etwa zehn Minuten und bei Grundschulkindern nicht mehr als 20 Minuten betragen. Je nach Lektüre empfehlen die ARAG Experten, das Gelesene im Anschluss zu besprechen, damit Kinder es verarbeiten können.

Neumodischer Kram?
E-Reader, Digitalstifte wie Tiptoi, Smartphones oder Tablets sind für viele Eltern als Vorlese-Instrument tabu. Doch neue Medientechniken sind fester Bestandteil im Alltag der meisten Kinder. Daher raten die ARAG Experten zu einem Medienmix und dabei auch digitale Angebote des Vorlesens auszuprobieren, beispielweise von der Initiative „Lesen mit App“, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Hier gibt es die passenden Geschichten für jedes Alter und jeden Geschmack. In den vielen Apps lassen sich Geschichten sogar individualisieren und es können spielerisch erste Worte gelernt oder die Leseflüssigkeit trainiert werden. Spezielle, didaktisch versierte Apps können sogar Kindern mit einer ausgeprägten Leseschwäche zur Leselust verhelfen. Wenn Kinder selbstständig auf digitalen Geräten lesen, sollten Eltern allerdings genau hinschauen, auf welchen Seiten und bei welchen Quellen sie sich bedienen.

Lesefähigkeit in der digitalen Welt
Das Internet hat unser aller Leseverhalten stark verändert: Statt tief in eine Materie abzutauchen, nehmen wir zahllose Kurz-Informationen auf, deren Aktualität sich im Sekundentakt überholt. Bei Kindern kommen Fernsehkonsum und soziale Medien à la Tiktok hinzu, die für eine immer geringer werdende Aufmerksamkeitsspanne sorgen. Hier raten die ARAG Experten Eltern, nicht nur mit Vorlesen gegenzusteuern, sondern auch selbst häufiger mal zum Buch statt zum Handy zu greifen und ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden.

Die Lesefähigkeit in digitalen Zeiten ist genauso wichtig wie im analogen Buchzeitalter. Um Suchmaschinen, künstliche Intelligenz und soziale Medien zu verstehen, benötigen Kinder jedoch eine andere Lesefähigkeit, die ihnen unter anderem erlaubt, gefährliche „fake news“ von wahren Inhalten zu trennen. Und je höher die Textkompetenz von Kindern, desto besser die Chancen, digitale Nachrichten richtig zu deuten.

Mit Büchern heikle Themen erklären
Bücher können dabei helfen, schwierige Themen, wie z. B. Krieg, Rassismus oder Tod, kindgerecht zu erklären. Bilder- und Sachbücher können mit passendem Bildmaterial komplizierte Zusammenhänge verständlich machen und informative Antworten auf unangenehme Fragen geben. Die ARAG Experten empfehlen dazu beispielsweise das Online-Bücherportal Leseliebe, wo regelmäßig neue, hochwertige Kinderbücher für die ersten zehn Lebensjahre vorgestellt werden und Experten Tipps zum Lesen und Vorlesen geben. Darüber hinaus raten die ARAG Experten zu einem regelmäßigen Blick auf die Homepage der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur . Monatlich wird hier ein Jugend-, ein Kinder- und ein Bilderbuch aus den aktuellen Verlagsproduktionen ausgezeichnet.

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