- Vertragsvolumen 2013 auf über 90 Milliarden Euro ausgebaut
- Neugeschäft bleibt trotz angespannten Marktumfelds stabil
- Kreditausfälle auf niedrigstem Niveau
- Zweistelliges Wachstum bei Mobilitätsdienstleistungen
- Gute Aussichten für den weiteren Jahresverlauf 2014
- Undifferenzierte Bankenregulierung als Unsicherheitsfaktor
Die Banken der Automobilhersteller haben den Vertragsbestand mit Leasing- und Finanzierungsverträgen trotz des angespannten Automobiljahres 2013 auf über 90 Mrd. Euro ausgebaut (+2 Prozent). Während der Fahrzeugabsatz in Deutschland um 4 Prozent zurückging, entwickelte sich auch das Neugeschäft der Herstellerbanken stabiler: Im Jahr 2013 brachten die herstellerverbundenen Autobanken rund 1,23 Mio. Fahrzeuge (-1 Prozent) im Wert von 30,1 Mrd. Euro auf die Straße gebracht. Damit konnten die Autobanken erneut ihre wichtige Rolle als Absatzunterstützer für die Automobilhersteller unterstreichen und stabilisierend auf den Fahrzeugmarkt in Deutschland einwirken.
Nachfrage nach automobilen Finanzdienstleistungen steigt
Insgesamt verzeichnen die Herstellerbanken eine kontinuierlich ansteigende Nachfrage nach automobilen Finanzdienstleistungen. Aktuell nutzen 78 Prozent aller Autohauskunden Leasing- oder Finanzierungsprodukte, damit ist der Anteil an Barzahlern in Deutschland so niedrig wie nie zuvor. "Budgetbewusste Verbraucher entscheiden sich mehr denn je für maßgeschneiderte Finanzdienstleistungen rund um ihre individuelle Mobilität", führt Anthony Bandmann, Sprecher des Arbeitskreises Autobanken (AKA), aus. "Die Herstellerbanken als Marktführer decken diese Kundenbedürfnisse optimal ab - unter einem Dach und aus einer Hand." Gleichzeitig bewegten sich die Kreditausfälle auf einem historisch niedrigen Niveau von unter 0,5 Prozent des Vertragsvolumens, was nicht zuletzt auf eine verantwortungsvolle Kreditvergabe der Mitgliedsinstitute zurückzuführen sei, so Bandmann.
Moderates Wachstum bei Privatkunden federt schwache gewerbliche Nachfrage ab
Im Geschäft mit privaten Kunden legten die herstellerverbundenen Finanzdienstleister auch im Geschäftsjahr 2013 leicht zu und schlossen rund 558.000 Leasing- oder Finanzierungsverträge ab (+1 Prozent). Die schwache Nachfrage im gewerblichen Segment, die prägend für das Automobiljahr 2013 war, konnten die Autobanken auf diese Weise abfedern. Mit rund 673.000 gewerblichen Neuverträgen (-2 Prozent) entwickelten sich die Autobanken deutlich besser als der Gesamtmarkt, der in diesem Bereich ein Minus von 4 Prozent verzeichnete. "Dies zeigt einmal mehr die positive Marktwirkung der Autobanken", erklärt Klaus Bentz, ebenfalls Sprecher des AKA. "Diese funktionieren als Stabilisator in schwachen Marktphasen, in starken Phasen hingegen wirken sie dynamisierend für den Markt", so Bentz.
Neue Rekordmarken bei Mobilitätsdienstleistungen
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Herstellerbanken sind ihre Mobilitätsdienstleistungen, also autonahe Dienstleistungen über Finanzierung und Leasing hinaus, z.B. Kfz-Versicherungen, Garantie- und Reparaturversicherungen, Wartungsleistungen, Kreditabsicherungen u.v.m. "Mit über 2,5 Millionen Dienstleistungsverträgen im Jahr 2013 sind wir in diesem Bereich zweistellig gewachsen und haben neue Rekordmarken erzielt", erläutert Anthony Bandmann. "Im letzten Geschäftsjahr verzeichneten die Finanztöchter der Automobilkonzerne erstmals mehr als zwei zusätzliche Dienstleistungen pro abgeschlossenem Leasing- bzw. Finanzierungsvertrag für Neuwagen. Der Wunsch der Kunden, Leistungen rund um die eigene Mobilität unter einem Dach und aus einer Hand zu erhalten, ist kein Trend mehr", betont Bandmann, "wir haben ihn zum Marktstandard gemacht!"
Ausblick: Positive Entwicklung für das Gesamtjahr 2014
Für den weiteren Jahresverlauf sieht der Arbeitskreis Autobanken optimistische Vorzeichen. Mit einem prognostizierten Wirtschaftswachstum von rund 1,9 Prozent in Deutschland erwartet der AKA spürbare Wachstumsimpulse im Bereich der gewerblichen Nachfrage, auch das private Geschäft dürfte sich weiter stabilisieren. "Unterm Strich rechnen wir 2014 wieder mit einem ansteigenden Pkw-Inlandsmarkt von rund drei Millionen Neuzulassungen", erklärt Klaus Bentz. "Das erste Quartal bestätigt dies bereits mit einem Pkw-Absatz von 5,6 Prozent über dem Vorjahreswert." Für die Finanzdienstleistungen geht der Arbeitskreis davon aus, dass die Autobanken die Vorjahreszahlen 2014 übertreffen werden. "Um unsere Ziele zu erreichen, werden wir insbesondere die Wachstumspotenziale im Bereich der Dienstleistungen rund um das Auto konsequent weiter nutzen. Darüber hinaus werden die Autobanken auch im Bereich der 'Jungen Gebrauchtfahrzeuge' weiter punkten", so Bentz.
Undifferenzierte Bankenregulierung als Unsicherheitsfaktor
Wichtige Voraussetzungen für die positiven Prognosen seien jedoch wirtschaftlich wie auch politisch stabile Rahmenbedingungen. "Ein Unsicherheitsfaktor bleibt für die Finanztöchter der Automobilkonzerne die teilweise undifferenzierte Bankenregulierung, die das solide und untrennbar mit der Realwirtschaft verbundene Geschäftsmodell der Autobanken nur unzulänglich reflektiert", resümieren die AKA-Sprecher. "Hier ist seitens der Politik das nötige Augenmaß gefordert, um negative Folgen für die Autobanken und damit für die Automobilwirtschaft zu vermeiden. Unser Ziel ist es, auch in Zukunft eine tragende Säule für eine funktionierende Automobilwirtschaft zu sein - an der Seite der Kunden, des Handels und der Automobilkonzerne."