Christian Schneider, Amtschef des Ministeriums Landesentwicklung und Wohnen, zeigte sich „positiv überrascht von der Resonanz auf die Initiative“ und hob die Bedeutung des Miteinanders in diesem oft strittig diskutierten Themenfeld hervor: „Denkmalpflege und Denkmalschutz sind staatliche Aufgaben, aber der Staat kann das nicht allein. Das Zusammenspiel ist so wichtig.“ Prof. Dr. Ulrike Plate vom Landesamt für Denkmalpflege erwartet in dem denkmalnetzBW einen „starken Partner auf Augenhöhe“.
„Das denkmalnetzBW ist unglaublich heterogen. Schon im Netzwerk selbst müssen wir uns auf pragmatische Lösungen verständigen“, so Carmen Mundorff, Geschäftsführerin Architektur und Baukultur der Architektenkammer BW, die die Veranstaltung moderierte. Gerade drei Prozent aller Hochbauten in Deutschland seien Baudenkmäler, doch die bloße Zahl bilde nicht annähernd den Wert der Identitätsstiftung ab, so die Denkmalschutz-Referentin der AKBW, Dr. Diana Wiedemann. „Es ist nicht jedem klar, was er verliert, wenn die Baudenkmale fehlen.“
Die Aufgaben sind deshalb groß: der Erhalt unserer Innenstädte und Ortsbilder, ungenutzte und verwahrloste Denkmale, eine überbordende Bürokratie mit langen Genehmigungsdauern, fehlende Studiengänge und Weiterbildungsmöglichkeiten in Baden-Württemberg und zuletzt die Diskussion um den Klimabeitrag von Baudenkmalen haben den Wunsch nach einer baden-württembergischen Denkmal-Lobby wachsen lassen. Vorbilder gibt es in Bayern (seit 2012) und Sachsen (seit 2022), das neueste Denkmalnetz in Mecklenburg-Vorpommern wurde im Januar 2024 gegründet.
Das denkmalnetzBW soll
- Sprachrohr für die Denkmalszene sein und den Wert von Denkmalerhalt für Kultur, Klima und Gesellschaft herausstellen,
- den fachlichen Austausch fördern und landesweit Strukturen schaffen,
- Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten bündeln und neue aufbauen.