"Was wünscht Ihr Euch für Euer Schulgelände?" - Unter dieser Fragestellung entwickelten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Voerde Ideen und Vorschläge, um die Aufenthaltsqualität insbesondere des Außenbereichs der großen Ganztagsschule mit rund 1.200 Kindern und Jugendlichen zu steigern. Im Rahmen eines "Kammer in der Schule"-Projektes der Architektenkammer NRW erhielten die Jugendlichen seit diesem Frühjahr die Möglichkeit, ihre Konzeptideen unter professioneller Anleitung der Architektin Ann Kristin Olfen und des Kunstlehrers Sebastian van Bömmel in eine konkrete Objektplanung zu überführen. Skizzen und Entwürfe, Pläne und Modelle wurden nun erstmals am Gymnasium Voerde der Öffentlichkeit vorgestellt.
Geplant ist nun ein die Errichtung eines multifunktionalen Treppenkörpers, eine über Eck gebaute Tribüne, die hauptsächlich Sitzgelegenheiten auf verschiedenen Ebene bieten soll. Die im Schulalltag freie Fläche zwischen den beiden Schenkeln des "L"-förmigen Baukörpers kann bei Bedarf mit einer mobilen Bühne geschlossen werden, so dass Theateraufführungen, Auftritte von Schulbands und andere Präsentationen möglich werden. Platziert werden soll der neue Baukörper auf einem jetzt nur wenig genutzten Ascheplatz des Sportareals der Schule.
"Die Schülerinnen und Schüler haben ein gutes Gespür für ihr Schulgelände und ihre gebaute Umwelt an den Tag gelegt und mit viel Engagement eine nutzbare Skulptur entworfen", zollte die projektleitende Architektin Ann Kristin Olfen den Jugendlichen Respekt. Auch Schulleiter Gerhard Kube zeigte sich erfreut über die große Einsatzbereitschaft der rund 30 Mitglieder der Architektur-Arbeitsgruppe, die sich auch nach Unterrichtsende und am Wochenende mit dem Projekt befasst hatten. Was die Umsetzung angeht, sei die Schule allerdings auf die Unterstützung von Sponsoren, ehrenamtlichen Helfern und natürlich des Schulträgers angewiesen. Letzterer, die Stadt Voerde, war durch ihren technischen Beigeordneten und Betriebsleiter des Kommunalbetriebs Voerde, Wilfried Limke, bei dem Pressegespräch vertreten. "Die Stadt Voerde freut sich über das große Engagement der Schülerinnen und Schüler. Wir werden das Vorhaben als Schulträger nach Kräften unterstützen", erklärte Wilfried Limke. Allerdings hob er auch hervor, dass zunächst noch eine Reihe von Fragen zu klären sei.
Die Präsentation des ersten Planungsstandes sei auch nur ein Zwischenergebnis, dass dazu diene, die Beteiligten zum Weitermachen zu motivieren und potenzielle Unterstützer und Partner zu gewinnen, hob Gabriele Richter für die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hervor. Sie erläuterte, dass die KidS-Projekte der Architektenkammer NRW immer darauf abzielten, die Schülerinnen und Schüler für ihre gebaute Umwelt zu sensibilisieren und Planungen anzustoßen, die nicht zum üblichen Bau- und Raumprogramm der Schulen gehören - denn dafür sei der Schulträger verantwortlich.
Das Projekt am Gymnasium Voerde ist das mittlerweile zwölfte KidS-Projekt der Architektenkammer NRW, das auch konkret baulich umgesetzt werden soll. Im Jahr 2002 rief die Kammer das Aktionsprogramm "Architektur macht Schule!" ins Leben, das darauf abzielt, über Projekte an Schulen, in Unterrichtsreihen und Projektwochen Kinder und Jugendliche dazu anzuregen, über Fragen des Wohnens, der Entwicklung ihres Stadtteils und über Möglichkeiten der Modifizierung ihrer täglichen Umgebung nachzudenken. Teil des Programms ist die Reihe "KidS - Kammer in der Schule".
Weitere Informationen und Material zum Download finden Sie unter www.architektur-macht-schule.de