Als besonders lobenswert hob der Vorstand der Architektenkammer die Zielrichtung des neuen Förderprogramms hervor: Bauminister Oliver Wittke und Wirtschaftsministerin Christa Thoben hatten gestern erklärt, dass der Wohnungswirtschaft vor allem Anreize zur Sanierung von Sozialwohnungen aus den 1960 bis -80er Jahren gegeben werden solle. „Es ist wichtig, dass der sozial gebundene Wohnungsbestand, der eine zentrale Rolle für den Wohnungsmarkt in Nordrhein-Westfalen bildet, gezielt berücksichtigt wird“, so Kammerpräsident Miksch. Mehr als 200.000 Wohnungen zählen zu dieser Gebäudegruppe. „Eine energetische Sanierung bedeutet nicht nur eine Senkung des Energieverbrauchs und damit eine Entlastung der Umwelt, sondern verbessert auch die Wohnqualität und damit die Lebensqualität für die Mieterinnen und Mieter.“
Für die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ist klar: Die ehrgeizigen Ziele der Landesregierung zum Klimaschutz, die bis zum Jahr 2020 Energieeinsparungen von rund 20 % erreichen will, sind nur zu erreichen, wenn der Gebäudebestand nachhaltig saniert und modernisiert wird. „Klimaschutz ist eine Notwendigkeit, vor der wir die Augen nicht verschließen dürfen“, appelliert Kammerpräsident Miksch. „Wir schulden den nachfolgenden Generationen einen sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen und müssen hier jede Chance nutzen!“
Die Architektinnen und Architekten in Nordrhein-Westfalen setzen sich bereits seit einigen Jahren mit ihrer Aktion „Start-Beratung Energie“ mit Nachdruck für eine nachhaltige Verbesserung der baulichen Substanz bestehender Gebäude ein. Das Programm, das in Kooperation mit der Ingenieurkammer-Bau NRW durchgeführt wird, bietet privaten Hausbesitzern eine energetische Erstberatung zu einem Festpreis von 100 € an, wobei das Land NRW eine Förderung von 52 € zuschießt. Damit erhält der Bauherr eine qualifizierte Beratung, die das gesamte Gebäude berücksichtigt, für 48 €.