Der Gesetzgeber hat die Titel "Architekt/in" bzw. "Innenarchitekt/in", "Landschaftsarchitekt/in" und "Stadtplaner/in" gesetzlich geschützt. Wer sie führen will, muss eine entsprechende Qualifikation nachweisen und Mitglied einer deutschen Architektenkammer sein. "Bauherren sollen sich darauf verlassen können, dass sie ihre Planungen mit qualifizierten Fachleuten realisieren", erläutert der Präsident der Architektenkammer. Aus diesem Grund müssten Architekten und Stadtplaner beispielsweise regelmäßig ihre Fortbildung nachweisen.
Planungsprozesse werden heute immer anspruchsvoller und komplexer. Die technischen Vorgaben zum energiesparenden Bauen, aber auch Auflagen des Brandschutzes und einer möglichst barrierearmen Gestaltung von Wohn- und Bürogebäuden stellen hohe Ansprüche an den Entwurfsverfasser und die Bauleitung. Das gilt nicht nur für Neubauten, sondern insbesondere bei der Sanierung und Modernisierung des Gebäudebestandes, betont Kammerpräsident Hartmut Miksch: "Der bauliche Klimaschutz und die Folgen des demografischen Wandels sind große Herausforderungen für die Gesellschaft, für deren Bewältigung das Know-how der Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner unverzichtbar ist."
Bereits vor sechs Jahren hatte die Mitgliederzahl der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen einmal die symbolträchtige Marke von 30.000 überschritten, war danach aber wieder abgefallen. Gegenwärtig hat die Architektenkammer NRW 25.547 Architektinnen und Architekten unter ihren Mitgliedern; außerdem 2.006 Innenarchitekten, 1.579 Landschaftsarchitekten sowie 1.550 Stadtplanerinnen und Stadtplaner. Die Kammermitglieder arbeiten sowohl freischaffend als auch als Angestellte oder Beamte. Mit mehr als 30.000 Mitgliedern ist die Architektenkammer NRW die mit Abstand größte deutsche Architektenkammer und stellt rund ein Viertel der deutschen Architektenschaft (ca.125.000). Besonders hoch ist die "Architektendichte" in Relation zur Einwohnerzahl in Köln (mehr als 3.000 Mitglieder), Düsseldorf (mehr als 2.200) und Aachen (1.250).
"Wir alle bewegen uns in einem engen, schwierigen Markt", konstatiert der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. "Aber: Wir arbeiten in einem wunderbaren Beruf, der Kompetenz, Kreativität und Leidenschaft erfordert!"