"Wir filtern aus dem Programm der öffentlich-rechtlichen Inlandssender die Beiträge, die auch für ein internationales Publikum geeignet und von Interesse sind. So machen wir die gesamte Programmkompetenz der Öffentlich-rechtlichen für das Ausland nutzbar, schaffen Synergien, bekommen die optimale Mischung aus Eigenproduktionen und Übernahmen, entlasten unseren Etat und bieten weltweit ein abwechslungsreicheres Programm", erklärte Bettermann.
Im vergangenen April habe DW-TV begonnen, ausgewählte Sendungen von ARD und ZDF - zum Beispiel "Anne Will", "Maybrit Illner", "Bericht aus Berlin", "Berlin direkt", "37 Grad" und "Presseclub"- für Nord- und Südamerika auszustrahlen, sagte der Intendant. Zunächst sei der deutschsprachige Programmanteil in diesen Regionen mit relevanten deutschen Communitys ausgebaut worden. In zahlreichen Rückmeldungen hätten sich die Zuschauer überwiegend positiv zu dem neuen Angebot geäußert. Begrüßt hätten sie vor allem die Absenkung der Wiederholungsrate einzelner Programme auf DW-TV und die Erweiterung des Formatspektrums.
Am 21. April werde die erfolgreiche öffentlich-rechtliche Kooperation weiter ausgebaut, kündigte Bettermann an. Auf der Basis einzelner Beiträge von ARD und ZDF werden dann neue Sendungen in das weltweite Programm von DW-TV aufgenommen. Damit sollen neben dem deutschen auch die englischen und arabischen Angebote von DW-TV gestärkt werden, um sie für die Hauptzielgruppe fremdsprachiger Zuschauer noch attraktiver zu gestalten. Neue Sendungen sind "typisch deutsch - Leben in Deutschland", "deutschland heute - das Deutschlandmagazin", "fit & gesund - das Gesundheitsmagazin" und "GLOBAL 3000 - das Globalisierungsmagazin". Darüber hinaus wird das Reisemagazin "hin & weg" und das Automagazin "motor mobil" mit Hilfe der Übernahmen wöchentlich statt bisher monatlich ausgestrahlt.
Bettermann sagte, das Programm von DW-TV werde dann einen Eigenproduktionsanteil von rund 60 Prozent aufweisen. Das übrige Sendevolumen werde hauptsächlich mit Übernahmen von ARD und ZDF bestritten. "So können Doppelproduktionen bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten für das Inland und DW-TV vermieden werden, ohne die für ein internationales Publikum notwendigen Eigenproduktionen zu vernachlässigen." Dies sei beispielsweise im JOURNAL und im Wirtschaftsmagazin MADE IN GERMANY erforderlich, bedeutsam seien auch Koproduktionen mit Partnersendern. Bettermann verwies hier auf die neuen Talkformate, die DW-TV gemeinsam mit dem algerischen und ägyptischen Fernsehen produziert. Mit dem neuen Programm setze DW-TV "auf eine Mischung, die ein optimales Zusammenspiel der Öffentlich-Rechtlichen gewährleistet", so der Intendant.
Das deutsche Auslandsfernsehen DW-TV wird auf Deutsch, Englisch, Arabisch und Spanisch im Umfang von 24 Stunden täglich weltweit über Satellit verbreitet. Seit dem 16. April 2007 wird mit DW-TV USA und DW-TV LATINOAMÉRICA ein regionalisiertes Angebot für Amerika ausgestrahlt.
In Nord- und Südamerika hatten die Zuschauer schon zuvor über GERMAN TV Zugriff auf Sendungen von ARD, ZDF und DW. Das Programm musste Ende 2005 aus finanziellen Gründen eingestellt werden.