Das beschlossen die Intendantinnen und Intendanten auf einer Schaltkonferenz am heutigen Mittwoch einstimmig.
Der ARD wurde zuvor ein verschärfter Anti-Doping-Maßnahmenkatalog vorgelegt, dessen Einhaltung die Veranstalter der Deutschlandtour verbindlich zugesagt haben.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff: "Die Maßnahmen, die die Deutschland-Tour zugesichert hat, sind absolut notwendig, damit der Radsport im Kampf gegen das Doping langfristig überhaupt eine Chance hat. Unsere Journalisten werden sich selbst ein genaues Bild davon machen, wie die Maßnahmen angewendet werden und das Publikum ausführlich informieren. Das gilt auch für den Hörfunk."
Die Maßnahmen, zu denen sich die Veranstalter verpflichtet haben, sind im Vergleich zur Tour de France nach Einschätzung der ARD eine deutliche Verbesserung, weil die Kontrollen engmaschiger und effektiver werden.
Die Veranstalter der Deutschlandtour haben zugesichert, dass die Nationale Antidoping-Agentur Deutschland (Nada) eine im Vergleich zur Tour de France deutlich erhöhte Anzahl von Doping-Tests durchführen wird, bei denen sowohl Urin- als auch Blutproben der Fahrer untersucht werden.
Zur Durchführung der Doping-Tests wird das so genannte Chaperon-System angewendet, bei dem jeder Fahrer, der einen Test zu absolvieren hat, im Zieleinlauf von einer speziell für ihn zuständigen Aufsichtsperson erwartet wird. Dieses Verfahren ist ohnehin international verbindlich vorgeschrieben. Allerdings werden die Fahrer bei der Deutschlandtour erstmals dazu verpflichtet, sich im Zielbereich sofort und eigeninitiativ mit ihren Aufsichtspersonen zu treffen. Diese werden die Fahrer dann bis zum Abschluss der Probenentnahmen zu keinem Zeitpunkt unbeobachtet lassen.
Manipulationen sollen so ausgeschlossen werden.
Das Chaperon-System soll von einer unabhängigen Steuerungsgruppe koordiniert werden. Eine hochrangige und in besonderem Maße glaubwürdige Persönlichkeit soll dieser Gruppe als Garant für einwandfreie und faire Kontrollen angehören.
Siegprämien werden erst nach vollständiger Auswertung aller während der Rennen durchgeführten Doping-Tests ausgezahlt.Jeder Fahrer wird vor Beginn der Rennen eine Ehrenerklärung abgeben.
Zu dem Maßnahmenkatalog gehört auch, dass die Veranstalter jeden Verstoß kurzfristig und angemessen sanktionieren. Es besteht Einvernehmen, dass die ARD Übertragungen andernfalls sofort beenden wird.
Rennställe, die sich nicht an die Auflagen halten und Fahrer, die unter Dopingverdacht stehen, sollen bei der Deutschland-Tour nicht am Start sein.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff: "Wir haben uns diese Entscheidung im Lichte der Ereignisse bei der Tour de France nicht leicht gemacht. Wir bleiben bei unserer Linie, beim Radsport ganz konkret für das jeweilige Ereignis und am Einzelfall unsere Programmentscheidungen zu treffen. Die Veranstalter der Deutschlandtour haben einen weitreichenden Maßnahmenkatalog für den Kampf gegen Doping festgelegt, dem das neue Sendekonzept angemessen Rechnung trägt".