In Glücksburg an der Flensburger Förde rennen die Schüler mit ihren Forderungen offene Türen ein, denn dort wurde bereits vor 30 Jahren damit begonnen, Lösungswege für umwelt- und sozialverträgliches Leben zu entwickeln. Am 4. Oktober 1989 war die Grundsteinlegung eines Tagungs- und Gästehauses, das von dem Verein "artefact" betrieben werden sollte: "appropriate rural technologies Flensburg alternative cooperation team" ist die ausgeschriebene Fassung des Namens, der auf den internationalen Erfahrungshintergrund der Gründer hinweist: Technikerinnen und Pädagogen mit mindestens fünf Jahren interkultureller Erfahrung trafen sich in einem Studiengang der damaligen Pädagogischen Hochschule Flensburg und erkannten, dass sich in den fehlentwickelten Ländern des Nordens Wesentliches ändern muss, um dem Resourcenverbrauch und längst bewiesenen menschengemachten Klimawandel Einhalt zu gebieten und überhaupt erst Vorbild für andere Länder werden zu können. Der 1986 gegründete Verein pachtete im benachbarten Glücksburg zwei Hektar Land, um darauf ein Fortbildungszentrum zu errichten, das mit lokalen Baustoffen, Energiequellen und internationalem Know how standortgerechtes Bauen exemplarisch darstellt und vermittelt. Der Grundstein selber "wurde aus gepressten ungebrannten Lehmsteinen gelegt, die Fugen mit Lehmmörtel verschmiert." vermeldete das Flensburger Tageblatt nach der Grundsteinlegung durch Landrat Kamischke. Neben dem lokalen Baustoff Lehm als Wandbaustoff gingen zehntausende zerkratzter aber stabiler Bier- und Krankenhausflaschen in das Fundament, um Beton zu sparen und besser zu dämmen, getrocknetes Seegras vom Ostseestrand wurde als Kerndämmung im Dachstuhl verwendet. Wenige Jahre später wurde das Zentrum als Referenzprojekt der bundesweiten Studie "Zukunftsfähiges Deutschland" ausgewählt. Aus mehreren Ideen der oftmals als Öko-Spinner verlachten Pioniere entstanden im Laufe der Jahrzehnte Firmen in der Region. "Derzeit drehen wir mit dem Rat für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung einen Film über schleswig-holsteinische Betriebe, die ökologische Baustoffe und Konzepte vermarkten." kommentiert der Geschäftsführer der gemeinnützigen artefact GmbH, Werner Kiwitt, die das Zentrum seit 19 Jahren betreibt: "Vor 30 Jahren war es noch eine vage Hoffnung, einmal genügend erneuerbare Energien für Selbstversorgung und Netzeinspeisung produzieren zu können. Heute weiß Jeder, dass es keinen Mangel an Energie gibt, sondern an privatem und politischen Handeln. Deshalb freuen wir uns, nun unsere Erfahrungen mit dem neuen Schwung von fridays-for-future verbinden zu können." Zum Zentrum gehört ein ungewöhnliches Tagungs- und Gästehaus, Deutschlands erster Energieerlebnispark und ein Naturerlebnisraum mit Nutzungen von Solar- Wind- und Wasserkraft und Biomasse. Projekttage für Schulen, Wettbewerbe wie der Schleswig-Holstein Solarcup und die grenzübergreifende Infofahrt "Tour de Flens" gehören zu den regelmäßigen Bildungsangeboten des Zentrums, das als gemeinnützige GmbH mit 10 Mitarbeitern und weiteren Freiwilligen betrieben wird. Mehr unter www.artefact.de.
artefact wird 30: Grundsteinlegung des Zentrums für nachhaltige Entwicklung am 4.10.1989
In Glücksburg an der Flensburger Förde rennen die Schüler mit ihren Forderungen offene Türen ein, denn dort wurde bereits vor 30 Jahren damit begonnen, Lösungswege für umwelt- und sozialverträgliches Leben zu entwickeln. Am 4. Oktober 1989 war die Grundsteinlegung eines Tagungs- und Gästehauses, das von dem Verein "artefact" betrieben werden sollte: "appropriate rural technologies Flensburg alternative cooperation team" ist die ausgeschriebene Fassung des Namens, der auf den internationalen Erfahrungshintergrund der Gründer hinweist: Technikerinnen und Pädagogen mit mindestens fünf Jahren interkultureller Erfahrung trafen sich in einem Studiengang der damaligen Pädagogischen Hochschule Flensburg und erkannten, dass sich in den fehlentwickelten Ländern des Nordens Wesentliches ändern muss, um dem Resourcenverbrauch und längst bewiesenen menschengemachten Klimawandel Einhalt zu gebieten und überhaupt erst Vorbild für andere Länder werden zu können. Der 1986 gegründete Verein pachtete im benachbarten Glücksburg zwei Hektar Land, um darauf ein Fortbildungszentrum zu errichten, das mit lokalen Baustoffen, Energiequellen und internationalem Know how standortgerechtes Bauen exemplarisch darstellt und vermittelt. Der Grundstein selber "wurde aus gepressten ungebrannten Lehmsteinen gelegt, die Fugen mit Lehmmörtel verschmiert." vermeldete das Flensburger Tageblatt nach der Grundsteinlegung durch Landrat Kamischke. Neben dem lokalen Baustoff Lehm als Wandbaustoff gingen zehntausende zerkratzter aber stabiler Bier- und Krankenhausflaschen in das Fundament, um Beton zu sparen und besser zu dämmen, getrocknetes Seegras vom Ostseestrand wurde als Kerndämmung im Dachstuhl verwendet. Wenige Jahre später wurde das Zentrum als Referenzprojekt der bundesweiten Studie "Zukunftsfähiges Deutschland" ausgewählt. Aus mehreren Ideen der oftmals als Öko-Spinner verlachten Pioniere entstanden im Laufe der Jahrzehnte Firmen in der Region. "Derzeit drehen wir mit dem Rat für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung einen Film über schleswig-holsteinische Betriebe, die ökologische Baustoffe und Konzepte vermarkten." kommentiert der Geschäftsführer der gemeinnützigen artefact GmbH, Werner Kiwitt, die das Zentrum seit 19 Jahren betreibt: "Vor 30 Jahren war es noch eine vage Hoffnung, einmal genügend erneuerbare Energien für Selbstversorgung und Netzeinspeisung produzieren zu können. Heute weiß Jeder, dass es keinen Mangel an Energie gibt, sondern an privatem und politischen Handeln. Deshalb freuen wir uns, nun unsere Erfahrungen mit dem neuen Schwung von fridays-for-future verbinden zu können." Zum Zentrum gehört ein ungewöhnliches Tagungs- und Gästehaus, Deutschlands erster Energieerlebnispark und ein Naturerlebnisraum mit Nutzungen von Solar- Wind- und Wasserkraft und Biomasse. Projekttage für Schulen, Wettbewerbe wie der Schleswig-Holstein Solarcup und die grenzübergreifende Infofahrt "Tour de Flens" gehören zu den regelmäßigen Bildungsangeboten des Zentrums, das als gemeinnützige GmbH mit 10 Mitarbeitern und weiteren Freiwilligen betrieben wird. Mehr unter www.artefact.de.