Im Rahmen einer internationalen Fortbildung zu nachhaltiger Stadtentwicklung kamen 35 Fachleute aus 18 Ländern ins Glücksburger Zentrum für nachhaltige Entwicklung, artefact, um Anregungen für Energie- und Wassermanagement mitzunehmen. Die Architekten aus Ägypten und Äthiopien, Stadtplanerinnen aus Kamerun und Indonesien, Verwaltungsfachleute aus Vietnam und Ingenieurinnen aus Afghanistan, die auf Einladung der Technischen Universität Berlin an der Sommerschule teilnahmen, waren besonders angetan von architektonischen Verknüpfungen der artefact-Gebäude und erneuerbaren Energien mit kulturtechnischen Errungenschaften ihrer eigenen Regionen. "Bei artefact zeigen wir zum Beispiel, wie die Solararchitektur Sansibars, die dort traditionell aus Bambus errichtet wird, für andere Klimazonen und Baustoffe nutzbar gemacht werden kann." erläuterte Werner Kiwitt, Geschäftsführer des Zentrums. "So haben wir sie hier zur Wohnraumklimatisierung mit modernem Lehmbau kombiniert." Spontan ergaben sich Ideen und Angebote, etwa die bewährte Kulturtechnik der persischen Klimaanlage in Gestalt von Windtunneln für den weiteren Austausch nutzbar zu machen. "Viel kostbares Wissen ist in unseren Ländern fast verloren gegangen. Der Besuch bei artefact ermuntert uns, dieses Know how umwelt- und menschenfreundlich weiterzuentwickeln und nicht immer alles, was gerade als modern gilt, nachzuplappern", meinte abschließend eine Bauingenieurin aus Algerien.
Zur Vorbereitung auf Auslandsaufenthalte in Kamerun und auf den Phillippinen mit dem Schwerpunkt ländliche Energieversorgung waren im August bereits Mitarbeiter des Evangelischen Entwicklungsdienstes in Glücksburg. Auch anderen Organisationen stehen die meist maßgeschneiderten Kurse des Zentrums für nachhaltige Entwicklung offen.
Spontanbesucher und Energie-Interessierte, welche die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten der Solarenergie und anderer erneuerbarer Techniken für die eigenen vier Wände praktisch erkunden wollen, können den artefact Powerpark, Deutschlands ersten Energieerlebnispark, täglich von 9:00, an den Wochenenden von 10 bis 18:00 Uhr in Glücksburg besuchen.
Weitere Informationen unter www.artefact.de