Die Jury setzte sich in diesem Jahr zusammen aus Felicty Lunn, Leiterin des Kunstvereins Freiburg, Tilmann von Stockhausen, Direktor der Städtischen Museen Freiburg, Frederic Lichtenberger, Dozent und Galerist in Strasbourg sowie Christoph Schneider, Projektleiter von regioartline.
Über 40 Bewerbungen aus den drei Ländern am Oberrhein wurden eingereicht - ein Zeichen für die Aktualität und intensive künstlerische Auseinandersetzung mit Neuen Medien. Die Jury hob die hohe Qualität der Videobeiträge hervor. Das Spektrum reicht von malerisch bildhaften Kompositionen über performative Videos mit narrativen Elementen bis hin zu computeranimierten Arbeiten.
Obgleich Eva Schmeckenbecher 1977 und Andreas Lorenschat 1973 geboren wurde, können beide bereits auf eine rege Ausstellungstätigkeit zurückblicken. So war Andreas Lorenschat auf der letzten Regionale gleich an drei Orten zu sehen, aber auch in der großen Tourismus-Schau ?All-Inclusive? der Frankfurter Schirn. Seine Arbeiten befassen sich, oft mit einem ironischen Unterton, mit formalästhetischen Fragen. Die ausgezeichnete Videoinstallation ?Das Polarhaus? zeigt auf den ersten Blick eine Kamerafahrt durch das ewige Eis, dann erkennt man, dass sie ein Papiermodell abtastet. Unsere Vorstellung von Welt ersetzt die Wirklichkeit. Eva Schmeckenbecher, die in Stuttgart an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste studiert hat, beschäftigt sich auch mit dem Problem der Wahrnehmung. So löst sie Bilder auf, löscht einzelne Elemente, zerteilt und isoliert und verlangsamt so den Sehprozess. Für das Video ?Im Vorhang? hat sie ein Gardinenmuster vervielfältigt und animiert.
Die ausgezeichneten Videoarbeiten sowie eine Auswahl der eingereichten Wettbewerbsbeiträge werden ab dem kommenden Freitag (vom 27.6. bis 14.8.) jeden Abend im Rahmen von ?20_minutes_of_attention/ Videokunst im öffentlichen Raum? auf der Insel 3 (Gerberau) in Freiburg zu sehen sein.