Die Fondation Beyeler beschließt ihr Jubiläumsjahr zu ihrem 20. Geburtstag mit einer Ausstellung zu Paul Klee. Im Mittelpunkt steht die künstlerische Auseinandersetzung des Malers mit dem Thema der Abstraktion. In seinem fast 10.000 Arbeiten umfassenden Lebenswerk hat die Entwicklung einer abstrakten Bilderwelt immer wieder eine Rolle gespielt – vom Früh- bis zum Spätwerk.
Die Ausstellung ist als Retrospektive angelegt. In chronologischer Reihenfolge zeigt sie in sieben Sälen und an Hand verschiedener Werkgruppen seine Auseinandersetzung mit der Abstraktion. Am Beginn stehen seine Jahre in München, wo er u.a. Wassily Kandinsky kennen lernte. Von hier unternahm er Reisen nach Paris, wo ihn die Maler Paul Cézanne, Henri Matisse, Pablo Picasso oder Robert Delaunay stark beeindruckten. Die kubistische Zerlegung der Bildgegenstände in abstrakte geometrische Flächen oder die Befreiung der Farbe vom Inhalt fanden ihren Niederschlag in Aquarellen wie Das gelbe Haus (1914).
Im April 1914 reiste er mit Louis Moillet und Auguste Macke nach Tunis und wird hier endgültig zum Maler. In sein Tagebuch notierte er: „Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler.“ Zu den besonderen Highlights der Ausstellung zählt Kairuan, vor den Thoren, das 1921 in München nach einer Skizze von 1914 entstand. Zum ersten Mal seit mehreren Jahrzehnten wird das Werk aus einer Privatsammlung gezeigt.
Der Krieg bedeutete für Klee eine tiefe Zäsur. Seine Freunde August Macke und Franz Marc fielen 1914 und 1916. Klee war schwer getroffen. In dieser Zeit formulierte er eine Aussage, in der er den abstrakten Malstil mit der politischen Situation in Verbindung setzte: „Je schreckensvoller diese Welt (wie gerade heute) desto abstrakter die Kunst [...].“ Seine Malerei dieser Jahre ist jedoch nur selten absolut gegenstandslos. Es entstanden zahlreiche als solche gut erkennbare Natur- und Architekturdarstellungen – Gärten, private Häuser oder Kirchen – gleichsam Zufluchtsorte, die der Künstler für sich erschafft.
Die letzten drei Ausstellungsräume sind Klees Spätwerk gewidmet. Seit Dezember 1933 wohnte der Künstler wieder in der Schweiz, im April 1933 hatten ihn die Nationalsozialisten zum entarteten Künstler erklärt. Aus dem Spätwerk werden in Riehen die sogenannten Zeichen-Bilder gezeigt, die exemplarisch für die Abstraktionsprozesse am Ende seiner künstlerischen Laufbahn stehen.
Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein widmet dem wohl berühmtesten Designerpaar der Welt die Sonderausstellung „An Eames Celebration“ aus Anlass ihres 110. Geburtstages.
Charles und Ray hatten sich 1940 beim Studium in Michigan kennengelernt, ein Jahr später geheiratet und 1947 das Eames Office in Venice, Kalifornien, eröffnet. Von hier aus experimentierten sie mit Materialien von Sperrholz bis Aluminium, arbeiteten mit dem Hollywood-Regisseur Billy Wilder und mit Architekten, beispielsweise Richard Buckminster Fuller, zusammen und entwarfen ihr legendäres Eames House. Leben und Arbeit gingen ineinander über. Gutes Design sollte für alle sein.
Termin: Sa 11.11.17
Treffpunkt: Karlsruhe Hbf, Busbahnhof, 8 Uhr
Leitung: Dr. Elisabeth Spitzbart
Gebühr: 62 € für Busfahrt, Führung Charles Eames und Reiseleitung, zzgl. 37 € für Einrtitte, mit Museumspass frei.