Die Einnahme von Jodtabletten ist momentan nicht notwendig und kann sogar zu gesundheitlichen Schäden führen. Denn um überhaupt ansatzweise vor Radioaktivität geschützt zu sein, müsste die Dosis der Jodtabletten bei mindestens 65mg liegen und schützt dann auch nur partiell. Durch die Jodtabletten werden lediglich die Jodspeicher der Schilddrüse aufgefüllt, die dann kein radioaktiv belastetes Jod mehr aufnehmen kann. Gegen andere radioaktive Stoffe wie Strontium, Plutonium und Cäsium bietet es keinerlei Schutz.
Im Gegenteil, liegt kein gesundheitlicher Grund für die Einnahme von Jodtabletten vor, können diese sogar mehr Schaden im Körper anrichten. Kommt es durch die Jodtabletten zu einer Überdosierung mit Jod, kann dies zu einer Überreaktion der Schilddrüse führen. Da die Schilddrüse für viele wichtige Körperfunktionen, sowie für den Hormonhaushalt verantwortlich ist, kann eine voreilige Einnahme zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Die Strahlenbelastung in Deutschland unterliegt ununterbrochenen Kontrollen durch Messungen. Momentan liegen keine erhöhten Werte vor. Sollte es widererwartend zu einer erhöhten Strahlenbelastung kommen, ist die Ausgabe von Jodtabletten durch den Katastrophenschutz der Bundesländer geregelt. So sind ausreichende Mengen von Jodtabletten für alle Bürger gelagert und werden, falls Gefahr von Radioaktivität droht, allen Apotheken zugeteilt und werden von dort an die Menschen durch pharmazeutisches Fachpersonal verteilt. Dies ist wichtig, denn die Dosierungen für Säuglinge, Kinder und Erwachsene sind unterschiedlich hoch und müssen eingehalten werden.
Falls die vorbeugende Einnahme von Jodtabletten notwendig werden sollte, wird rechtzeitig von den Medien darauf hingewiesen.
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