Entstehung der Versandapotheken
Bis Ende des Jahres 2003 war der Versandhandel von Arzneimitteln und Medikamenten in Deutschland untersagt. Erst zum 01. Januar 2004 war es Apotheken in Deutschland gestattet Handel mit dem Versand von apothekenpflichtigen und verschreibungspflichtigen Medikamenten zu betreiben und die ersten Versandapotheken entstanden. Vorausgegangen war dabei die Verfassungsbeschwerde von zwei deutschen Apothekern, die zum Anlass genommen wurde, den Handel mit Medikamenten über Versandapotheken zu gestatten. Gleichzeitig mit der Verabschiedung des Gesetzes, das diesen Vertriebsweg erlaubte, entfiel auch die Preisbindung für nicht verschreibungspflichtige Medikamente. Allerdings ist es in Deutschland nur Apotheken gestattet, Arzneimittel und Medizinprodukte über den Versand zu vertreiben. Zudem unterliegen alle Versandapotheken dem Apothekengesetz, dem Heilmittelwerbegesetz und der Sozialgesetzgebung.
Versandapotheken auf dem Vormarsch
Die Nutzung des World Wide Web zum Einkaufen erhält immer mehr Einzug. Für den Erwerb von Arzneimitteln und Medikamenten, sowie Nahrungsergänzungsmitteln oder Kosmetik hat sich die Versandapotheke als günstige Bezugsquelle hervor getan. Besonders die Flexibilität, auch noch nach offiziellem Ladenschluss bestellen zu können und die oftmals recht hohe Preisersparnis bei den Produkten im Vergleich zu den "normalen" Apotheken machen den Umstieg auf eine Versandapotheke immer attraktiver. In Deutschland sind ca. 22.000 öffentliche Apotheken zugelassen. Mittlerweile sind davon schon ca. 2.700 als Versandapotheke zugelassen. Im Jahr 2009 haben Apotheken einen Umsatz von 40,081 Mrd. Euro gemacht. Der Anteil von Versandapotheken lag dabei bei ca. 9 Prozent bei rezeptfreien Medikamenten. So ist der Umsatz 2009 im Vergleich zum Jahr 2008 bei stationären Apotheken zurückgegangen, jedoch bei Versandapotheken um 29 Prozent mit dem Verkauf von rezeptfreien Arzneimitteln gestiegen.
Die Zukunft der Versandapotheke
Vielfach wurden Bedenken bezüglich der Arzneimittelfälschungen geäußert und durch die Medien verbreitet. Doch Prüfungen haben ergeben, dass das Risiko von Arzneimittelfälschungen bei zugelassenen deutschen Versandapotheken nicht höher ist, als bei stationären Apotheken. Daher wird auch nach wie vor künftig der Marktanteil von Versandapotheken steigen. Der BVDVA (Bundesverband Deutscher Versandapotheken) fordert sogar, die Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel aufzuheben und Höchstpreise einzuführen, um das Marktpotenzial der Versandapotheken ausschöpfen zu können.
Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.arzneimittel.de