Der Appetit in der Branche ist in der Tat enorm: Für eine besonders hohe Rendite sezieren Private-Equity-Manager und ihre Investoren funktionierende Unternehmen - unter anderem, indem sie diesen die Kredite für die eigene Übernahme aufbürden, gewinnbringende Teile von Firmen verkaufen, sich durch "Sonderausschüttungen" Geld aus dem Unternehmen auszahlen lassen und hohe Managementgebühren kassieren.
Gespart wird durch Entlassungen, Lohnkürzungen und Streichung der Forschungs- und Entwicklungskosten. Renditeversprechen in Höhe von 20 Prozent setzen andere Unternehmer und Investoren unter Zugzwang. Sie können - wenn überhaupt - nur durch eine kurzfristige und aggressive Strategie erreicht werden.
"Die Politik hört nicht auf, die Private-Equity-Branche zu verwöhnen", kritisierte Silke Ötsch von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe zu Finanzmärkten. "Zum Aperitif gibt es die Steuerfreiheit auf Veräußerungsgewinne von Kapitalgesellschaften, als Vorspeise die Befreiung der Fonds von der Gewerbesteuer, zum Hauptgang unzureichende Eigenkapitalvorschriften, zum Käsegang die für reiche Kapitalbesitzer günstige Abgeltungssteuer, als Dessert Steuergeschenke auf das Einkommen von Fondsmanagern - und das Fressen geht immer noch weiter."
Attac fordert schärfere Eigenkapitalvorschriften für die Banken bei der Vergabe von Krediten an Private-Equity-Gesellschaften, mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Betriebsräte, die Verhinderung von kreditfinanzierten Sonderausschüttungen und die Streichung des Steuerprivilegs für Gewinnbeteiligungseinkünfte von Managern.