Wir brauchen eine gesellschaftliche Diskussion über die Frage, was uns der freie Sonntag Wert ist. - Bundesgesetzgeber gefordert.
Das Urteil wird weitreichende Folgen haben für die Wirtschaft, die Verbraucher und die Arbeitnehmer in Deutschland. Die Wirtschaft wird fehlende Umsätze verzeichnen, die Verbraucher werden gefrustet sein und Arbeitnehmer möglicherweise ihre Arbeitsplätze verlieren. Deshalb warne ich davor, jetzt Schnellschüsse in den Ländern bei der Überprüfung der einzelnen (Länder-)Verordnungen zur Sonntagsarbeit durchzuführen. Es bedarf einer grundlegenden Diskussion in der gesamten Gesellschaft über die Vor- und Nachteile von Sonntagsarbeit in Deutschland.
"Man muss nicht kirchlich gebunden sein, um dem Sonntag als gemeinsamen Ruhetag Vorteile abzugewinnen. Aber man darf auch nicht so tun, als hätte sich die Welt durch die Globalisierung und den demografischen Wandel, der z.B. die Sonntags-Arbeit im Pflegebereich erforderlich macht, nicht verändert. Dieser Veränderung müssen wir uns alle stellen", so Knoob. "Dabei gehört aber bitte schön alles an Wirrnis, was da gerade durch die Länder-Verordnungen für Sonntagsarbeit rumgeistert auf den Prüfstand. Es ist doch völlig verrückt, dass Buchmacher auf Pferderennbahnen am Sonntag arbeiten dürfen, Eisfabriken aber nicht. Da muss es in Zukunft vom Bundesgesetzgeber einen bundeseinheitlichen Katalog geben, der allen gesellschaftlichen Interessen gerecht wird."