- Zukunftsweisende Konzepte für die Verkehrsinfrastruktur
- Weniger Verbrauch, weniger Emissionen
- Größtes Projekt dieser Art in Deutschland
- Audi und Kooperationspartner planen weitere Folgeprojekte
Grüne Welle für Ingolstadt: Das Team von "Travolution" hat nach zweijähriger Forschungsarbeit ein wegweisendes Konzept zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur entwickelt. Die Investitionen belaufen sich auf insgesamt rund € 1,2 Mio. Zusammen mit den Kooperationspartnern präsentierte die AUDI AG heute die Ergebnisse, weiterführende gemeinsame Pilotprojekte werden folgen.
"Travolution ist ein Vorreiter für innovative Verkehrsführung, das in dieser Größenordnung in Deutschland einmalig ist. Ergebnis ist ein funktionsfähiger Prototyp für die Verkehrssteuerung der Zukunft", ist sich Dr. Werner Widuckel, Vorstand Personal- und Sozialwesen der AUDI AG, sicher. Neben Audi sind an dem Projekt das Amt für Verkehrsmanagement und Geoinformation der Stadt Ingolstadt, der Lehrstuhl für Verkehrstechnik an der TU München sowie die GEVAS software GmbH beteiligt.
Im ersten der beiden Teilprojekte wurde ein neuer evolutionärer Algorithmus zur Optimierung der Ampelsteuerung entwickelt. Das vorgestellte System wird an 46 Ampeln im Stadtgebiet Ingolstadt angewendet. Dabei optimiert eine Software online das gesamte Ampelnetzwerk, so dass sich die Haltezeiten der Autos deutlich reduzieren.
Im zweiten Teilprojekt "Der informierte Fahrer" wurden drei Ampeln mit Kommunikationsmodulen ausgestattet, die den Zeitpunkt der nächsten Grünphase an den Bordcomputer des Automobils senden. Audi stellte dafür einen Audi S5 und einen A6 allroad als Versuchsfahrzeuge zur Verfügung.
Über das Audi Infotainmentsystem MMI erfährt deren Fahrer die passende Geschwindigkeit, um die Kreuzung ohne Stopp zu überqueren.
"Das Auto wird Bestandteil der vernetzten Welt", sagt Michael Dick, Vorstand Technische Entwicklung. "Der erfolgreiche Abschluss dieses Projektes zeigt, dass Audi frühzeitig die Anforderungen in der Verkehrsentwicklung erkannt und die Weichen dafür gestellt hat." Denn "Travolution" optimiert den Verkehrsfluss, bewirkt damit einen geringeren Kraftstoffverbrauch - und entlastet die Anwohner.
"Travolution ist ein weiterer Baustein für das Audi Engagement am Standort Ingolstadt. Wir bündeln die Kompetenzen unserer technischen Entwicklung und der Kooperationspartner, um die Infrastruktur in der Stadt zu verbessern", sagt Dr. Werner Widuckel. Und Dr. Alfred Lehmann, Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt, fügt hinzu: "Die Sicherstellung der Mobilität ist für die Stadt Ingolstadt eine Aufgabe, der wir uns mit dem Projekt Travolution erfolgreich gestellt haben."
Auf Basis von "Travolution" sollen weitere Folgeprojekte initiiert werden. So wird das Forschungsfeld in Ingolstadt auf weitere 20 Automobile und 50 Ampelanlagen ausgeweitet. Zudem sollen hochaktuelle Verkehrsinformationen für das Stadtgebiet die Verkehrsteilnehmer besser informieren.
Das Projekt "Travolution" wird vom Bayerischen Wirtschaftsministerium im Rahmen des FuE Programms "Informations- und Kommunikationstechnik" des Freistaates Bayern gefördert.
Stimmen der Kooperationspartner
Prof. Dr.-Ing. Fritz Busch, TU München, Lehrstuhl für Verkehrstechnik:
"Die neuen Modellierungs- und Optimierungsansätze in der netzweiten Ampelsteuerung sowie die Kommunikation von Ampelanlagen mit intelligenten Fahrzeugen erschließen ein bislang nicht genutztes Potenzial zur Verbesserung der Verkehrsabläufe. Das am Lehrstuhl für Verkehrstechnik der TU München in Zusammenarbeit mit GEVAS software entwickelte, evolutionäre Optimierungsverfahren GALOP hat die Fahrzeiten und ampelbedingten Stopps deutlich reduziert und zugleich die verkehrsbedingten Schadstoffbelastungen verringert."
Herwig Wulffius, Geschäftsführer GEVAS software:
"GEVAS hat das Forschungsprojekt Travolution mit initiiert, um die verkehrsadaptive Netzsteuerung in der städtischen Infrastruktur der Zukunft voranzutreiben. Weiter wollten wir den Beweis antreten, dass evolutionäre Softwaretechniken die Verkehrsqualität einer gesamten Stadt wesentlich verbessern können. Beide Ziele haben wir erreicht. GEVAS software war zusätzlich zur Entwicklung der Genetischen Algorithmen als Systemintegrator auch für die Erweiterung des neuen Verkehrsrechners verantwortlich. Die Ergebnisse von Travolution bringen die Verkehrstechnik im Autoland Deutschland ein wesentliches Stück voran."