Augusta erneut zertifiziert
Vor einem Jahr wurde das Augusta-Darmkrebszentrum zertifiziert, rechtzeitig zum „Darmkrebsmonat März“ hat die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) die Zertifizierung bestätigt. Vor allem das neue Tool habe die Prüfer der DKG beeindruckt, berichtet Dr. Benno Mann, der mit seinem Team pro Jahr etwa 100 Darmkrebspatienten operiert. Denn das elektronische Erfassungssystem zeige genau an, welche Schritte der Patient auf dem Weg von der Diagnose über die Therapie bis zur Nachbehandlung absolviert hat und welche noch fehlen: „Wir behandeln die Patienten nach festgelegten Leitlinien. Zentraler Bestandteil ist unsere interdisziplinäre Tumorkonferenz, in der alle Beteiligten gemeinsam über die bestmögliche Therapie beraten – Onkologen, Strahlentherapeuten, Chirurgen.“ Außerdem betreut das Augusta den Patienten psychologisch, der Klinik-Sozialdienst kümmert sich bei Bedarf um ihn, und auf Wunsch stellt die Klinik den Kontakt zu Selbsthilfegruppen her. Dr. Mann: „Diese Schritte dokumentiert das Tool nach einem Ampelsystem, von der Anmeldung zur Tumorkonferenz bis zur Meldung ans Krebsregister, und es generiert den onkologisch korrekten und vollständigen Arztbrief bei Entlassung. Bis dahin muss alles auf Grün stehen. Ansonsten sehen wir eventuelle Lücken auf einen Blick.“
Minimal-invasive Eingriffe deutlich über Bundesdurchschnitt
Nicht nur das neue Tool steht für Modernität im Augusta. Seit zwölf Jahren arbeitet die Augusta Viszeralchirurgie Robotik-assistiert – mit Hilfe des Roboterassistenten DaVinci. Rund 90 Prozent der Kolonkarzinome (Dickdarmkrebs) und fast 99 Prozent der Rektumkarzinome (Enddarmkrebs) werden im Augusta minimal-invasiv, also mit dem kleinstmöglichen Eingriff operiert. Zum Vergleich – rund zwei Drittel der Dickdarmkrebs-OPs werden in Deutschland auch heute noch mit einem für den Patienten sehr belastenden großen Bauchschnitt durchgeführt.
Mit Hilfe von DaVinci präzisiert das Team von Dr. Mann die minimal-invasiven Eingriffe nochmals, kann die Schnitte genauestens setzen und Tumore so entfernen, dass das umliegende Gewebe und wichtige Nerven bestmöglich geschont werden. Der große Nutzen für Patienten: Sie erholen sich wesentlich schneller vom Eingriff und können früher nach Hause.
Augusta plädiert für Vorsorgeuntersuchungen
An Darmkrebs sollte niemand sterben müssen. Denn bei einem früh entdeckten Darmtumor stehen die Heilungschancen besonders gut. Dennoch stagniert aktuell die Zahl derjenigen, die sich einer Darmkrebs-Vorsorge unterziehen – bei den 50-Jährigen sind es 34 Prozent (der Frauen) sowie 18 Prozent (der Männer).
Auf die Chancen der Früherkennung will auch der „Darmkrebsmonat März“ aufmerksam machen. Ins Leben gerufen wurde die Kampagne von der Felix-Burda-Stiftung. Felix Burda, Sohn des Verlegers Hubert Burda und seiner ersten Frau Christa Maar, starb 2001 im Alter von 33 Jahren an Darmkrebs.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland über 60.000 Frauen und Männer an Darmkrebs. 24.403 Menschen starben 2021 an der Krankheit.