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AUMA-Jahres-Pressekonferenz

(lifePR) (Berlin, )
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-4,6 % mehr Standfläche auf deutschen Messen vermietet
-AUMA-Vorsitzender Boekstegers: Grundstimmung pro Messe in der Wirtschaft
-75 % mehr Auslandsmessen deutscher Veranstalter seit 2003

In der Wirtschaft gibt es eine deutlich positive Grundstimmung zur Nutzung von Messen. Viele Unternehmer setzen verstärkt auf Mes-sen, vor allem um den Dialog mit dem Kunden zu stärken. Positive Wirkungen hat auch die robuste Inlandskonjunktur. Entsprechend sind 2007 die Ausstellerzahlen der 139 internationalen Messen in Deutschland um 3,8 % im Vergleich zu den Vorveranstaltungen gestiegen. Dies betonte Hans-Joachim Boekstegers, Vorsitzender des AUMA_Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, auf der Jahres-Pressekonferenz des Verbandes am 11. Juni 2008 in Berlin.

Auch die deutschen Aussteller leisteten zu diesem Ergebnis einen positiven Beitrag; ihre Zahl stieg um immerhin 2,1 %, während in den letzten Jahren die Null-Marke kaum einmal überschritten wurde. Wachstumstreiber seien aber, so Boekstegers, erneut die internatio-nalen Aussteller gewesen. Ihre Zahl sei um immerhin 5,3 % gestie-gen. Offensichtlich habe der Nachfragemarkt Deutschland als stärkste Volkswirtschaft in Europa immer noch wachsende Anzie-hungskraft auf Unternehmen aus aller Welt.

Die Zahl der Besucher erhöhte sich 2007 im Vergleich zu den Vorveranstaltungen um 2,0 %. Der AUMA-Vorsitzende: "Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der vermieteten Standfläche um 4,6 %. Das ist nur konsequent: Denn wer eine positive Atmosphäre für Fachgespräche und Geschäftsabschlüsse schaffen will, braucht dafür auch Raum. Die Nachfrage nach Flächen liegt jetzt über dem Kapazitätswachstum, und angesichts zurückhaltender Ausbaupläne ist absehbar, dass dies in den nächsten Jahren auch so bleiben wird".

Die gute Messekonjunktur führe auch zu Neugründungen von Mes-sen, gerade von Spezialmessen mit überregionalem Anspruch. Oft seien dies interessante Ergänzungen zum bestehenden Messepro-gramm. Aber generell gelte, dass letztlich die Aussteller bestimm-ten, wie viele Messen es in einer Branche gibt. Sie sollten kritisch prüfen, welche Messen auf Dauer die geeigneten seien. Das helfe letztlich auch den Veranstaltern, denn bei einem unklaren Mei-nungsbild auf der Ausstellerseite gebe es keine Marktbereinigung.

Investitionsgütermessen boomen

Im Vergleich der Messetypen wird deutlich, dass im Jahr 2007 die internationalen Investitionsgütermessen die Wachstumstreiber der deutschen Messewirtschaft waren mit 5,4 % mehr Ausstellern und 7,5 % mehr vermieteter Fläche. Boekstegers: "Vor allem die größten Investitionsgütermessen legten überdurchschnittlich zu. Spekulati-onen, dass die Zeit der besonders großen Messen zu Ende gehe, treffen zumindest gegenwärtig nicht zu". Wohl bedingt durch die gute Maschinenbaukonjunktur stiegen sogar die Inlandsbeteiligun-gen um 3,2 %. Neben Maschinenbaumessen registrierten Messen aus den Branchen Logistik, Energie und teilweise auch Spitzenmes-sen aus den Bereichen IT, Bau und Ausbau überdurchschnittlich gute Ergebnisse. Konsumgütermessen für Fachbesucher konnten dagegen nur ein Ergebnis unter dem Durchschnitt aller Messen ver-zeichnen.

Auf den 139 internationalen Messen des Jahres 2007 wurden insge-samt 165.759 Aussteller gezählt, davon 75.944 aus Deutschland und 89.813 aus anderen Ländern. An diese Firmen wurden über 6.727.995 m² Standfläche vermietet. 10.579.410 Besucher infor-mierten sich auf den Messen.

Die Zeiten der Umsatz-Stagnation sind für die Messeveranstalter mit Sitz in Deutschland offensichtlich vorbei. Sie erreichten 2007 nach vorläufigen Ergebnissen einen Umsatz von rund 2,65 Mrd. Euro nach 2,55 Mrd. Euro im Jahre 2006 und jeweils rund 2,4 Mrd. Euro in den Jahren davor. Für 2008 ist mit einem Umsatz zwischen 2,7 und 2,8 Mrd. Euro zu rechnen.

Denn trotz reduzierter Wachstumsprognose für die deutsche Wirt-schaft verzeichneten die internationalen Messen in Deutschland ein bemerkenswert gutes 1. Halbjahr 2008. Offensichtlich lassen sich die Aussteller, so Boekstegers, von der Entwicklung auf den Fi-nanzmärkten nicht beeindrucken. Außerdem habe Deutschland weiter eine sehr robuste Investitionsgüterkonjunktur; für den Ein-zelhandel zeichne sich eine zumindest stabile Entwicklung ab.

Kaum Abschwächung des Wachstums für 2008

Nach Prognosen des AUMA werden sich an den 154 internationalen Messen des Jahres 2008 rund 180.000 Aussteller beteiligen, rund 3 % mehr als an den Vorveranstaltungen. Damit würde die bisher höchste Ausstellerzahl erreicht, die auch die Werte der Boomjahre 2000 und 2001 übertreffen wird. Absehbar ist, dass die vermietete Standfläche und die Besucherzahl um jeweils rund 2 % wachsen werden. Selbst wenn die allgemeine Konjunktur noch nachlassen sollte, erwartet die Messewirtschaft ein solides positives Ergebnis.

Grund für die gute Lage sei, dass vielen Firmen bewusst werde, dass Messen der Kern des Dialogmarketing seien, nicht etwa Versandak-tionen. Boekstegers: "Wichtiger, als den Kunden mit Informationen zu überschütten, ist es, dem Kunden zuzuhören, und dafür sind Messen ein exzellentes Instrument".

Der Wettbewerb unter den Veranstaltern ist gerade auf europäischer Ebene durch Konzentrationstendenzen gekennzeichnet, vor allem in Frankreich. Boekstegers äußerte Zweifel am Nutzen von Zusam-menschlüssen: "Kreativität und Flexibilität verdoppeln sich nicht, wenn der Umsatz sich verdoppelt - falls sie überhaupt steigen".

Im Wettbewerb der Veranstalter gilt: Flexibilität geht vor Größe

Den künftigen Wettbewerb in der Messewirtschaft werde derjenige für sich entscheiden, der am frühesten Marktveränderungen fest-stelle und darauf am schnellsten Antworten in Form innovativer Konzepte finde. Das heiße: Flexibilität geht vor Größe.

In manchen Branchen werde, so Boekstegers, die Verbandsland-schaft zunehmend unübersichtlicher. Teilweise gebe es nicht nur eine Konkurrenz der Veranstalter, sondern auch eine Konkurrenz der Trägerverbände innerhalb einer Branche. Das helfe nicht dabei, führende Messen in Deutschland zu etablieren. Es werde zu Recht oft betont, dass die Veranstalter mehr kooperieren sollten. Jedoch sollten auch Fachverbände mehr über projektbezogene Kooperatio-nen untereinander nachdenken.

Der AUMA will seine Mitglieder künftig verstärkt in den Bereichen Bildung und Forschung unterstützen, vor allem durch seinen neuen Geschäftsbereich "Institut der Deutschen Messewirtschaft". Er wird in Kooperation mit seinen Mitgliedern den Kontakt zu Hoch- und Fachschulen ausbauen und seine Forschungsaktivitäten verstärken. Als ersten Schritt hat der Vorstand beschlossen, eine Studie über die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Messewirtschaft in Auftrag zu geben.

Qualität des Auslandsmesseprogramms sichern

Boekstegers betonte, wer dauerhaften und intensiven Kontakt zu Auslandskunden wolle, müsse auch auf Messen in ihrem Land präsent sein. Deshalb sei das Auslandsmesseprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums gerade für kleine und mittlere Fir-men wichtig. Über 7.500 Aussteller auf 239 Messen hätten 2007 von diesem Programm profitiert. Die finanzielle Ausstattung sei zwar aktuell mit 37 Mio. Euro im Jahr 2008 gerade ausreichend. Der AUMA setze sich aber dafür ein, den Etat auf 40 Mio. Euro zu er-höhen. Der AUMA-Vorsitzende: "Hier geht es gar nicht um mehr Beteiligungen. Wir müssen, auch angesichts steigender Preise, dau-erhaft einen Standard sichern, den man von einer Exportnation wie Deutschland erwartet. Es geht um den berühmten guten ersten Ein-druck, der auch im Geschäftsleben nicht zu unterschätzen ist".

75 % mehr Auslandsmessen deutscher Veranstalter seit 2003

Auslandsmessen deutscher Veranstalter haben sich zu einem we-sentlichen Standbein deutscher Messepräsenz im Ausland entwi-ckelt. Dies betonte Dr. Peter Neven, Geschäftsführer des AUMA. Die Zahl solcher Messen ist von 2003 bis 2007 um fast 75 % auf 216 gestiegen. Die Zahl der Aussteller ist sogar um 116 % auf fast 78.000 gewachsen, die Besucherzahl um immerhin 75 %, auf 4,4 Millionen und die vermietete Fläche liegt heute bei über 1,9 Millionen m².

Die Zuwächse sind jedoch geringer geworden. Auch werden gele-gentlich Projekte eingestellt. Dr. Neven: "Das ist nichts Beunruhi-gendes, vielmehr zeigt es, dass das Auslandsengagement stärker unter Rentabilitätsaspekten gesehen wird, während es in der Auf-bauphase auch darum ging, überhaupt erst einmal auf den Märkten Fuß zu fassen".

Hauptwettbewerber, gerade in den boomenden Märkten wie China, Russland, Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, sind britische Veranstalter. Sie organisieren in diesen Märkten jeweils mehr Messen als deutsche Veranstalter.

Das Auslandsgeschäft der deutschen Veranstalter wird jedoch, so der AUMA-Geschäftsführer, ein Geschäftsfeld mit überdurch-schnittlichem Wachstum bleiben. Auch blieben in absehbarer Zeit China, Russland, Indien und die Emirate die Schwerpunkte. 2008 habe Indien die Emirate vom dritten Platz verdrängt.

Förderprogramm für junge Unternehmen gut genutzt

Für das Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums für Messebeteiligungen junger innovativer Unternehmen zog der AUMA ein positives Zwischenfazit. Von Juni bis Dezember 2007 wurden 165 Firmen auf 14 Messen unterstützt, in diesem Jahr gibt es geförderte Gemeinschaftsbeteiligungen bei über 40 Messen, wo-bei die Zahl der Firmen pro Messe sehr unterschiedlich ist. Sie reicht von 10 bis zu 30 Teilnehmern.

Durch dieses Programm machen, so Dr. Neven, viele junge Unter-nehmen einen ersten wichtigen Schritt in Richtung überregionales und internationales Marketing.

Außerdem würden so Innovationen made in Germany einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Hier werde mit relativ geringem Aufwand viel für eine systematische Vermarktung von Erfindungen erreicht.

Im Rahmen seines Marketing Pro Messe will der AUMA Messen stärker als Dialog- und Entscheidermedium positionieren. Zur Be-deutung von Messen für Entscheider wird der AUMA in Kürze eine Studie veröffentlichen.
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