Die Familie setzt seit der Geburt des zweiten Sohnes auf Au-pairs und hatte bisher Jungen und Mädchen aus Togo, Taiwan, Georgien, der Ukraine und Aserbaidschan als Unterstützung und Familienmitglied auf Zeit im Haus. Alle Au-pairs haben Sonja und ihr Mann über AuPairWorld gefunden.
Vom Suchen und Finden
„Bei der Suche sind uns vor allem gute Deutschkenntnisse wichtig, damit gerade die Kommunikation mit den Kindern problemlos funktioniert“, so die inzwischen erfahrene Gastmutter. „Außerdem schauen wir, ob jemand schon Erfahrung mit Kindern im Alter unserer Söhne hat und ob die Hobbys zu uns passen, damit die Integration ins Familienleben leichter fällt.“ Wichtig ist auch, dass es gemeinsame Werte – etwa in Bezug auf die Gleichstellung der Frau – gibt.
Um all das abzufragen, hat Sonja einen eigenen kleinen Fragebogen entwickelt, den sie über das Nachrichtensystem von AuPairWorld an passende Kandidaten verschickt. Auf Basis der Antworten entscheiden sie und ihr Mann sich dann für erste Skype-Gespräche – und wenn die Auswahl weiter eingeengt ist, kommen auch die beiden Jungen dazu. „Inzwischen ist zumindest unser Großer mit seinen sieben Jahren ganz gut in der Lage, uns zu sagen, wen er mag und wen nicht. Und auch unser Vierjähriger kann das schon ganz gut vermitteln.“
Ist die Entscheidung gefallen, hält die Familie lockeren Kontakt mit dem zukünftigen Au-pair, um den Wechsel im August für alle Beteiligten möglichst reibungslos zu gestalten.
Andere Länder, andere Sitten
„Wir hatten bisher wirklich immer Glück mit unseren Au-pairs“, betont Sonja, „auch wenn die eine oder andere Situation natürlich mal schwierig war“. Besonders deutlich in Erinnerung geblieben ist ihr eine Geschichte mit ihrem Au-pair-Jungen aus der Ukraine: Der hatte, weil es in seiner Heimat völlig normal ist, Filme illegal heruntergeladen und prompt flatterte eine saftige Abmahnung ins Haus. Zum Glück konnte die Angelegenheit mit einer Unterlassungserklärung behoben werden und es bleiben nur die moderaten Anwaltskosten. „Da sind wir wirklich mit einem blauen Auge davon gekommen. Vor allem, weil wir alle ihn zu dem Zeitpunkt schon richtig ins Herz geschlossen hatten und ihn auch unbedingt bei uns behalten wollten“.
Vom Leben mit Au-pair
„Ich konnte als Kind immer nach Hause zu meiner Mutter kommen – und habe erst später begriffen, was für ein Luxus das ist. Genau das möchte ich jetzt auch meinen Kindern ermöglichen – ohne meine Arbeit aufzugeben“, begründet Sonja ihre Entscheidung für Au-pairs als Ergänzung ihrer Familie. „Die Kinder haben zu Hause einfach mehr Ruhe und Geborgenheit als in einer öffentlichen Betreuung und ich habe trotzdem die Freiheit, Termine auch am Nachmittag wahrzunehmen“. Abholen von und Bringen zur Schule bzw. Kindergarten und die Betreuung in den Ferien sind Aufgaben, die ihr das Au-pair abnimmt.
Bei allen ihren Au-pairs stand das Deutschlernen im Vordergrund – und ihr großer Sohn hat sich als Sprachlehrer gut gemacht. „Er hat schon sehr früh sehr gut gesprochen und unsere Au-pairs tatsächlich auf Fehler hingewiesen“, schmunzelt die stolze Mutter. So sind dann auch alle Au-pairs im Rahmen einer Ausbildung oder eines Studiums in Deutschland geblieben und haben bis heute Kontakt zur Familie.
Erneuert wird dieser Kontakt mit einer amerikanischen Tradition, die Sonja von ihrem eigenen Auslandsaufenthalt mitgebracht hat: dem Thanksgiving-Essen. „An dem Samstag nach Thanksgiving laden wir alle unsere Au-pairs zum Essen ein und auch für dieses Jahr haben schon alle zugesagt. Ein Familientreffen etwas anderer Art“.