- ARCD-Präsident Wolfgang Dollinger mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt
- Großer Vertrauensbeweis in zurückliegende Arbeit des ARCD-Präsidiums
- Motto "Rücksicht statt Risiko" als Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit
- Dauerthemen Gigaliner, eCall und Finanzierung des Verkehrssektors
"Rücksicht statt Risiko" - unter diesem Motto stand die 24. Hauptversammlung des ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland am 11. und 12. Oktober am Sitz der Clubzentrale in Bad Windsheim. Die Delegierten aus den acht Landesverbänden des ARCD wählten dabei das Präsidium für die nächsten vier Jahre und legten wichtige Leitlinien für die Zukunft fest.
Mit überwältigender Mehrheit wurde Dipl.-Ing. Wolfgang Dollinger als Präsident des ARCD bestätigt. Dollinger geht damit in seine fünfte Amtszeit an der Spitze des höchsten Clubgremiums nacheinander und dankte den Delegierten für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Stellvertretend für das zum Teil verjüngte ARCD-Präsidium versprach Dollinger:
"Wir werden alles daran setzen, dass auch diese Wahlperiode erfolgreich sein wird." Damit verwies der alte und neue ARCD-Präsident auf die positive Entwicklung in den letzten Jahren: "Der ARCD ist der zur Zeit prozentual am stärksten wachsende große Automobilclub in Deutschland." 112.000 Mitglieder zählt der Automobilclub derzeit, denen er ein ganzheitliches und leistungsstarkes Service- und Dienstleistungsangebot bietet.
Neben Wolfgang Dollinger ebenfalls klar wiedergewählt wurden Rechtsanwalt Gerhard Aldebert als Vize-Präsident des ARCD und Rechtsanwalt Michael Lübeck als weiteres Präsidiumsmitglied. Neu ins ARCD-Präsidium eingezogen ist Thomas Brockmann. Der Diplom-Finanzwirt übernimmt zugleich als Schatzmeister die Nachfolge von Hans-Hermann Osterhage, der wie Friedhelm Köhler nicht mehr zur Wiederwahl antrat. Beiden wurde für ihre langjährige Präsidiumsarbeit und ihre Verdienste um den Club unter dem Beifall der Delegierten die Ehrenmitgliedschaft im ARCD verliehen.
"Rücksicht statt Risiko" - die ARCD-Initiative für mehr Verkehrssicherheit
Gemeinsam mit dem Festredner der ARCD-Hauptversammlung, dem Präsidenten des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) Dr. Walter Eichendorf, stellte Dollinger das Motto "Rücksicht statt Risiko" als Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit des ARCD vor. Jeder Einzelne könne durch rücksichtsvolles Verhalten in seinem persönlichen Umfeld einen wichtigen Beitrag für mehr Sicherheit auf unseren Straßen leisten. Die meisten Menschen unterschätzen dabei, so Dollinger, wie groß ihr Einfluss und damit ihre Vorbildfunktion tatsächlich seien. Erst durch "Rücksicht statt Risiko" werde ein reibungsloses und partnerschaftliches Miteinander im komplexen Beziehungsgefüge namens Straßenverkehr erst möglich. "Aus unserer Sicht ist ,Rücksicht statt Risiko' daher ein klarer Appell an alle Verkehrsteilnehmer, ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahrzunehmen", so Dollinger.
Aber nicht nur hier, sondern auch bei weiteren "Dauerbrennern" sei der ARCD mehr denn je gefragt. Etwa zu den Themen eCall und Gigaliner, bei denen der Club als Gründungsmitglied im Verbund Europäischer Automobilclubs EAC eine klare Meinung vertritt.
Bei eCall klare Regulierung gefordert: automatischer Notruf gehört in öffentliche Hand
Mit der europaweiten verbindlichen Einführung von eCall für alle neuen Kraftfahrzeuge voraussichtlich ab 2015 werden dank schnellerer Unfallmeldung und genauer Ortung die Rettungsdienste früher am jeweiligen Unglücksort eintreffen und helfen können. "Keine Frage, wir begrüßen diese Technologie ausdrücklich!", betonte ARCD-Präsident Wolfgang Dollinger, und stellte gleichzeitig unmissverständlich klar: "Aber Notrufsysteme und das Rettungswesen sind hoheitliche Aufgaben und gehören grundsätzlich nur in öffentliche Hand! Deshalb fordern wir, den funktionalen Kern von eCall zu schützen. Notruf und kommerzielle Dienstleistungen müssen strikt getrennt bleiben."
Streitthema Gigaliner: Keine zusätzlichen Streckenausweitungen zulassen
Wie man unpopuläre Ziele an einer ablehnenden Mehrheit vorbei durchsetze, dafür liefere das Streitobjekt Gigaliner unrühmliche Beispiele, so ARCD-Präsident Wolfgang Dollinger. Denn die EU-Kommission habe in diesem Jahr grünes Licht für den grenzüberschreitenden Gigaliner- Verkehr innerhalb der EU gegeben. Und das, obwohl eine Mehrheit von Bürgerinnen und Bürgern diese Riesenlaster ablehne. Aus guten Gründen: Zu befürchten seien negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und die Straßeninfrastruktur. "Deshalb ist auch der ARCD strikt gegen die Ausweitung der bisher in Deutschland für Gigaliner zugelassenen Strecken", so Dollinger.
Finanzmittel für den Verkehrssektor: ARCD erkennt positive Entwicklungsansätze
Sichere und bezahlbare Mobilität für die Menschen in Deutschland sei ein hohes Gut, so ARCD-Präsident Wolfgang Dollinger anlässlich der ARCD-Hauptversammlung. In diesem Sinne erkannte Dollinger positive Entwicklungsansätze durch die jüngste Sonder- Verkehrsministerkonferenz zu den Vorschlägen der Bodewig-Kommission "Nachhaltige Verkehrsinfrastrukturfinanzierung". Neben der aufgewerteten Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur stimmte Dollinger vor allem einer erweiterten Nutzerfinanzierung zu: "In den Beschlüssen der Sonder-Verkehrsministerkonferenz findet endlich die vom ARCD seit Jahren geforderte Ausweitung der Lkw-Maut auf Nutzfahrzeuge unterhalb der 12-Tonnen- Grenze und eine Lkw-Bemautung von Bundesstraßen und gut ausgebauten Landstraßen Widerhall." Immerhin seien Lkw weitaus am stärksten für den Verschleiß von Straßen und Brücken verantwortlich. "Auch die nach dem Willen der Konferenz vermehrte Bereitstellung von Finanzmitteln aus den verschiedenen Steuereinnahmen des Verkehrsbereichs zur Erhaltung und Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur ist seit Jahren eine Forderung des ARCD."
Allerdings seien ausreichende Mittel nicht nur für den Straßenbau wichtig, so ARCD-Präsident Wolfgang Dollinger. Auch im Bereich Verkehrssicherheit müsse eine solide Finanzausstattung gewährleistet sein. Hier gebe es mittlerweile ebenfalls Lichtblicke: "Wir freuen uns auch, dass die Bundesmittel für die Verkehrssicherheitsarbeit nach vielen Jahren der Stagnation erhöht wurden. Wir hoffen und fordern, dass diese Mittelverstärkung von Dauer ist."