Der Reifenhandel-Branchenverband (BRV) berichtet selbst von durchschnittlichen Preissteigerungen zwischen 10 und 20 Prozent. Einige Großhändler hätten aber die Engpässe ausgenutzt, um horrende Preiserhöhungen von 200 Prozent und mehr zu verlangen. Der ARCD kritisiert diesen Wucher scharf. Es werde die starke Nachfrage ausgenutzt, um Kunden über den Tisch zu ziehen. Viele Autofahrer könnten die deutlich überhöhten Preise kaum bezahlen.
Wer nun für dringende Fahrten auf einen Mietwagen ausweichen will, muss wie schon in den Jahren zuvor mit hohen Tarifaufschlägen rechnen. Nach einer aktuellen Erhebung der Stiftung Warentest verlangen Autovermietungen zum Beispiel für Winter-Pneus bis zu 60 Euro Zuschlag für ein Wochenende oder 19 Euro pro Tag (Sixt). Etwas günstiger, aber noch immer viel zu hoch, sind die Kosten bei den Vermietern Easy Car (12 Euro), Hertz (15 Euro), Avis (17 Euro) und Europcar (18 Euro pro Tag). Die Tarife ermittelte die Stiftung Warentest am Berliner Flughafen Tegel.
Der ARCD kritisiert wie schon früher die hohen Winterreifen-Aufschläge bei Autovermietern als unverschämte Abzocke. Eine vorschriftsmäßige Bereifung gehöre zur Grundausstattung eines Mietfahrzeugs. Einmal aufgezogen, müssten Winterreifen nicht für jeden Kunden neu montiert werden und könnten bis Ostern auf den Felgen bleiben. Auf Kosten ihrer Kunden verschafften sich die Vermieter einen schönen Zusatzprofit und schonten dabei gleich noch ihre Sommerreifen. ARCD