Laut Koalitionsvertrag (Seite 37) will die Bundesregierung "neue Nutzfahrzeugkonzepte durch die maßvolle Erhöhung der Lkw-Fahrzeuggrößen und -gewichte ermöglichen". Die Chancen und Risiken der verschiedenen Varianten sollen in Feldversuchen ausgelotet werden. Die Einführung von 60-Tonner-Lkw lehnt die Regierungskoalition (noch) ab. Jetzt definieren neun Industrie- und Verkehrsverbände sowie die Prüforganisationen TÜV und DEKRA in einer gemeinsamen Erklärung ihre Anforderungen an neue Fahrzeugkonzepte. Zu den Kriterien zählt das problemlose Befahren von Kreuzungen, Einmündungen und von Kreisverkehren. Die Infrastruktur sei zu schonen, Achslasten und damit die Straßenbeanspruchung seien gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen möglichst zu verringern. Zudem müssten die Tragfähigkeit und die Dauerfestigkeit der bestehenden Brückenbauwerke berücksichtigt werden. Die Verbände fordern, dass die Fahrstabilität in allen Fahrsituationen gewährleistet sein muss und Bremswege sich nicht verlängern dürfen. Sie verlangen außerdem, dass die innovativen Nutzfahrzeugkonzepte mit modernen Sicherheitssystemen wie Fahrspurassistenten, vorausschauenden Not-Bremsanlagen und ESP ausgestattet sind. Der sichere Umgang mit neuen Nutzfahrzeugkonzepten müsse durch ein geeignetes Training der Fahrzeugführer sichergestellt sein. Der ARCD begrüßt die Erklärung der Verbände. Die darin definierten verkehrstechnischen Anforderungen schlössen überlange und superschwere Gigaliner auf unseren Straßen eigentlich aus. Der Club vermisst in dem Verbändepapier aber ein klares Bekenntnis zu mehr Sicherheit für Kinder, Fußgänger, Zweiradlenker und Autofahrer als oberstes Prüfkriterium für neue Nutzfahrzeugkonzepte.
Unterzeichner der Erklärung sind:
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh), Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Bundesverband Güterverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste (BIEK), Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL), DEKRA Automobil GmbH, Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Deutscher Speditions- und Logistikverband (DSLV), Verband der Automobilindustrie (VDA), Verband der TÜV.
ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland e. V.
Der Auto- und Reiseclub Deutschland e.V. mit Sitz im fränkischen Bad Windsheim ist Deutschlands einziger Auto- und Reiseclub. Von hier aus betreut der ARCD seine rund 100.000 Mitglieder individuell und rund um die Uhr - mit eigener, permanent besetzter Notrufzentrale und 1.400 Pannenhelfern allein in Deutschland. Im europäischen Ausland arbeitet der ARCD mit den dort etablierten Assisteuren und Versicherern zusammen. Neben umfassenden Schutzbriefleistungen und der Unterstützung durch einen speziellen Clubhilfe-Fonds bietet der ARCD seinen Mitgliedern vielfältige und exklusive touristische Leistungen. Als Gründungsmitglied des 2007 aus der Taufe gehobenen Verbundes Europäischer Automobilclubs EAC engagiert sich der ARCD zudem aktiv in allen Fragen der Verkehrspolitik und Verkehrssicherheit im Sinne seiner Mitglieder. Diese informiert der Club mit der Zeitschrift "Auto&Reise" unterhaltsam und kompetent über alles Wissenswerte rund um die Titelthemen des Magazins.
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