Inzwischen teilte auch der Freistaat Thüringen mit, dass er sich gemäß einer entsprechenden Vereinbarung im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD nicht an neuen Tests mit überlangen Lastwagen beteiligen wird. Das Land werde einen solchen geplanten "Versuch auf Bundesebene nur beobachten", sagte eine Sprecherin der Landesregierung am Dienstag.
Das Bundesverkehrsministerium bereitet derzeit einen breit angelegten Praxistest vor, der 2011 anlaufen soll. Das Projekt genießt im Masterplan für Güterverkehr und Logistik der Bundesregierung besondere Priorität. Zur Vorbereitung gründete das Verkehrsministerium mittlerweile eine Arbeitsgruppe, der Vertreter des Ministeriums, der obersten Länderverkehrsbehörden und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) angehören. Statt von Gigalinern und Monstertrucks spricht das Verkehrsministerium in diesem Zusammenhang allerdings nur von "Lang-LKW", die unter Praxisbedingungen fünf (!) Jahre lang getestet werden sollen. Nach einer Zusammenstellung der "Verkehrs-Rundschau" verwenden die Befürworter aus Fahrzeug- und Logistikindustrie auch gern Begriffe wie "Ökoliner", "Europäisches Modulares System" (EMS) und "Longliner", um die enormen Risiken solcher Fahrzeuge für die Verkehrsinfrastruktur und für Verkehrsteilnehmer zu verniedlichen. Der ARCD fordert in diesem Zusammenhang auch andere Bundesländer dazu auf, dem Beispiel von Nordrhein-Westfalen und Thüringen zu folgen, damit Verkehrssicherheit Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen von Lobbyverbänden genießt. ARCD