- Heuschnupfen-Medikamente können Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen
- Jacken vor der Fahrt im Kofferraum verstauen
- Pollenfilter regelmäßig austauschen
Juckende Augen, ständiges Niesen, eine laufende Nase – für 15 Prozent der deutschen Bevölkerung gehören diese lästigen Symptome zum Frühling dazu, Tendenz steigend. Pollenallergiker unterschätzen häufig die Risiken für den Straßenverkehr. Worauf sie achten sollten, verrät der ARCD.
Die typischen Heuschnupfen-Symptome lenken vom Fahren ab und können im Straßenverkehr die Konzentration und damit auch die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. „Häufig unterschätzen Allergiker die Risiken. Bei plötzlichen Niesattacken kann man zum Beispiel das Steuer verreißen, oder man ist einige Zeit im Blindflug unterwegs, denn verquollene Augen beeinträchtigen die Sicht“, sagt ARCD-Pressesprecher Josef Harrer.
Negativeinfluss von Medikamenten
Auch Medikamente gegen Heuschnupfen können sich, genauso wie andere Präparate, negativ auf die Fahrtüchtigkeit auswirken – mit gefährlichen Folgen wie Müdigkeit, verringertes Konzentrationsvermögen sowie eine verlangsamte Motorik und Reaktion. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) geht davon aus, dass rund 2.800 der insgesamt 55.000 in Deutschland zugelassenen Medikamente den Fahrer im Straßenverkehr beeinträchtigen. „Deshalb ist es wichtig, den Beipackzettel genau zu lesen und sich gegebenenfalls über Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beim Arzt oder Apotheker zu informieren“, erklärt Harrer. Ein Unfall unter Einwirkung von Medikamenten kann übrigens nicht nur riskant für Fahrer, Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer werden, sondern auch zum Verlust des Führerscheins oder Versicherungsschutzes führen oder als strafbare Trunkenheitsfahrt gewertet werden.
Tipps zum Durchatmen
Um die Beschwerden während der Fahrt möglichst gering zu halten, hilft es, Jacken vorher auszuziehen und in den Kofferraum zu packen. So landen die daran hängenden Pollen nicht im Innenraum des Fahrzeugs. Fenster und Schiebedach hält man aus dem gleichen Grund geschlossen und schaltet die Lüftung auf Umluftbetrieb. Beim Parken achtet man darauf, das Auto nicht unter Bäumen abzustellen, denn gerade hier „schneit“ es Pollen. Ein regelmäßiges Aussaugen des Fahrzeug-Innenraums – also von Polstern, Armaturenbrett und Ablagen – entfernt die lästigen Allergieauslöser. Während der Fahrt kann es außerdem helfen, eine Sonnenbrille zu tragen, um die empfindlichen Augen vor der gerade im Frühjahr oft tief stehenden Sonne und herumfliegenden Pollen zu schützen.
Pollenfilter regelmäßig wechseln
Ein eher unscheinbares Element im Auto schützt Allergiker ebenfalls vor Pollen: der in neueren Fahrzeugmodellen meist serienmäßig eingebaute Innenraumfilter. Er filtert unter anderem Pollen, Staub und Schmutz aus der Luft, bevor sie in den Innenraum gelangen. „Leider denken die wenigsten Fahrzeugbesitzer daran, den Filter regelmäßig auszuwechseln – am besten jährlich oder spätestens alle 15.000 bis 30.000 Kilometer“, sagt Harrer. Spätestens, wenn es muffig riecht, ist es höchste Zeit für den Austausch. Reinigt der Innenraumfilter nicht mehr richtig, kann das zum Nährboden für Schimmel und Bakterien werden. Oft kann der Laie den Wechsel in wenigen Minuten vornehmen, sonst hilft die Fachwerkstatt. Wo der Filter sitzt, steht in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs – häufig im Motorraum unterhalb der Windschutzscheibe oder im Fußraum der Beifahrerseite. Ältere Fahrzeuge lassen sich nachrüsten.
Sind die Beschwerden trotz Vorsichtsmaßnahmen bei Allergikern besonders schwerwiegend oder ist die Pollenbelastung extrem hoch, hilft nur eines: auf das Auto besser verzichten und öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich fahren lassen. ARCD