- 111 216 Schulwegunfälle im vergangenen Jahr
- Verkehrsteilnehmer sollen auf Schulanfänger besonders Rücksicht nehmen
- Erstklässler auf den Schulweg vorbereiten
Während in manchen Bundesländern die Sommerferien gerade begonnen haben, starten Schüler in anderen Bundesländern, darunter Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Hessen und Thüringen, schon ins neue Schuljahr. Der ARCD ruft zum Schulanfang Autofahrer zu verstärkter Vorsicht auf und gibt Tipps für einen sicheren Schulweg.
Die Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) für das vergangene Jahr zeigen, wie wichtig es ist, dass Verkehrsteilnehmer Rücksicht auf Schüler nehmen und letztere gut auf den Verkehrsalltag vorbereitet werden: 31 Schüler kamen 2016 auf dem Schulweg ums Leben. Insgesamt wurden 111 216 meldepflichtige Schulwegunfälle verzeichnet. „Auch wenn die Anzahl der tödlichen Unfälle leicht zurückging, sind diese Zahlen immer noch besorgniserregend“, sagt ARCD-Pressesprecher Josef Harrer. Schüler, die ihren Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen, zählen zu den schwachen Verkehrsteilnehmern. Wegen ihrer geringen Körpergröße und ihrer Unerfahrenheit sind sie im Straßenverkehr besonderen Risiken ausgesetzt. Das Abschätzen der Entfernung und der Geschwindigkeit von Fahrzeugen fällt ihnen oft noch schwer. Der ARCD fordert deshalb alle Verkehrsteilnehmer auf, zum Beginn des neuen Schuljahrs vor allem in Wohngebieten und in der Nähe von Schulen auf den Nachwuchs besonders Acht zu geben, aufmerksam zu fahren, bremsbereit zu sein und Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten.
Kinder für den Schulweg fit machen
Auch Eltern können etwas für die Sicherheit ihrer Kinder tun. Noch während der Ferien sollten die Erziehungsberechtigten den Schulweg mit Schulanfängern üben. Dabei hilft folgender Trick: sich als Elternteil vom Nachwuchs zur Schule bringen und sich den Weg erklären lassen. Auch ein Perspektivwechsel, also immer wieder in die Hocke gehen, hilft, die Wahrnehmung der Kleinen nachzuvollziehen. Bei der Auswahl der Strecke lohnt sich manchmal ein kleiner Umweg, z. B. über einen mit einem Zebrastreifen, einer Ampel, einen von Schülerlotsen gesicherten Weg oder durch eine Unterführung. In den ersten Wochen sollten Erwachsene die Jüngsten auf dem Schulweg begleiten. Schüler müssen sich natürlich immer rechtzeitig auf den Weg machen, um ohne Zeitdruck zum Unterricht gelangen zu können. „Damit Schüler von anderen besser gesehen werden, sollten Eltern ihre Kinder mit heller Kleidung, Leuchtstreifen und reflektierenden Schulranzen ausstatten – vor allem, wenn bald die dunkle Jahreszeit naht“, rät Harrer.
Im Auto richtig sichern
Damit Kinder fit für den Verkehrsalltag werden, ist es wünschenswert, dass sie die Möglichkeit bekommen, zur Schule zu laufen. Außerdem sind Eltern-Taxis vor Schulen eine weitere Gefahrenquelle. Wer dennoch auf das Auto angewiesen ist, muss Kinder unter zwölf Jahren oder einer Körpergröße unter 1,50 Meter mit zu Gewicht und Körpergröße passenden Rückhaltesystemen sichern. Die Kinder sollte man dann nur auf die Gehsteigseite aussteigen lassen.